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ChriststollenSorbin wird erstmals Dresdner Stollenmädchen

04. Oktober 2022, 16:46 Uhr

Immer im Herbst kürt der Stollenschutzverband Dresden ein Stollenmädchen. In dieser Saison vertritt erstmals eine Sorbin das weihnachtliche Traditionsgebäck. Die junge Frau setzte sich gegen fünf Mitbewerberinnen durch. Das kommende Jahr will sie dafür nutzen, noch mehr Menschen auf den Geschmack zu bringen.

Salome Selnack aus Kamenz ist das 28. Dresdner Stollenmädchen. "Es ist mir eine große Ehre", sagte die 17-Jährige, die in der Landeshauptstadt eine Ausbildung zur Konditorin macht, bei ihrer Vorstellung am Dienstag. Sie wird nun ein Jahr lang auch überregional für die Köstlichkeit werben, mit klarem Ziel: "Ich möchte die Menschen auf den Geschmack bringen und zeigen, wie besonders unser Dresdner Christstollen ist." Der sei "Weihnachtsbotschafter schlechthin und steht für jahrhundertalte Tradition, hochwertige Zutaten und raffiniertes Handwerk".

Leidenschaftliche Mopedfahrerin

Salome ist Teamplayer, aufgeschlossen und neugierig, wie ihre Kollegen sie beschreiben, und die erste Sorbin in diesem Amt. Sie wuchs in der Bäckerei ihrer Eltern in der Lausitz auf, einem Siedlungsgebiet der nationalen Minderheit, und kennt das Metier von klein auf. "Sowohl das Handwerk als auch unsere sorbischen Sitten und Gebräuche haben mich tief geprägt", berichtete sie. In ihrer Freizeit schraubt sie selbst an ihrer kultigen alabasterweißen Schwalbe herum, einem Moped aus DDR-Zeiten, mit der sie zum ersten Termin rauschte.

Bis zu 60 Pflichttermine

Der Verband wählt seit 1995 alljährlich im Herbst ein Dresdner Stollenmädchen. Die Bewerberinnen müssen gute Noten in der Berufsschule, brillantes Fachwissen und große Leidenschaft für Dresdens Weihnachtsgebäck Nummer eins haben. "Salome vereint diese Anforderungen perfekt", sagte Andreas Wippler, Chef des Schutzverbands Dresdner Stollen. Sie stehe "stellvertretend für die nächste Generation unserer Branche".

Ein Stollenmädchen hat in seiner Amtszeit bis zu 60 Pflichttermine und wirbt unter anderem auch auf der Grünen Woche oder der Reisemesse ITB für das Traditionsgebäck, dessen Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen.

MDR (ama)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 04. Oktober 2022 | 13:30 Uhr