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Party im LandschaftsschutzgebietPolizei löst Technoparty in der Oberlausitz auf: Mehrere Beamte verletzt

18. September 2023, 12:07 Uhr

Feiern ist kein Verbrechen, sagen Leute, die unter freiem Himmel geheime Technopartys veranstalten. Allerdings beißt sich diese Vorstellung mit den deutschen Regularien, wonach große Veranstaltungen angemeldet werden. So ist eine Technoparty namens Easttek bei Elsterheide am Wochenende von der Polizei aufgelöst worden - unter teils aggressivem Protest.

Bei der Auflösung einer illegalen Technoparty bei Neuwiese in der Oberlausitz sind am Wochenende mehrere Polizisten verletzt worden. Wie die Polizeidirektion Görlitz berichtete, hatten sich Menschen umliegender Dörfer wegen Ruhestörung beschwert. Die Polizei stieß daraufhin im Landschaftsschutzgebiet bei Elsterheide auf ein größeres, provisorisch aufgebautes Festivalareal mit Technik, Zeltplatz und etwa 15 Bühnen. Vor Ort sollen zeitweilig bis zu 1.500 Personen gewesen sein, zudem zählte die Polizei mehr als 500 Fahrzeuge auf dem Areal.

Attacken mit Flaschen und Holzlatten

Als Polizisten die nicht genehmigte Veranstaltung am Sonnabend auflösen wollten, seien sie mit Flaschen und Holzlatten angegriffen worden, hieß es. Drei Beamte wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Zwei Männer im Alter von 29 und 33 Jahren wurden festgenommen. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Landfriedensbruchs.

THW beschlagnahmt Notstromaggregate

Im Laufe des Tages beruhigte sich die Lage. Es folgten während der Räumung kooperative Gespräche, so die Polizei. Nach und nach seien die Musikanlagen abgeschaltet und abgebaut worden. Als gegen 21 Uhr der harte Kern die Musik entgegen der Anweisung noch einmal aufdrehte, wurden die letzten Notstromaggregate zusammen mit dem THW beschlagnahmt. Hier warfen einige der Anwesenden Steine auf die Polizisten. Zudem sei bei einer Rangelei eine Beamtin leicht verletzt worden.

Piraten kritisieren Vorgehen der Polizei

Aus Kreisen der Partygänger heißt es am Montagmorgen, dass man nicht im Landschaftsschutzgebiet gefeiert habe, sondern auf dem Privatgelände eines Bauern. Deshalb werde der Einsatz infrage gestellt. Zudem gibt es Kritik zur Art und Weise, wie vorgegangen wurde. So sei zwei Anwesenden ein Arm und ein Bein gebrochen worden, schreibt die Piratenpartei in einer Pressemitteilung.

"Eine derart gewaltsame Eskalation seitens der Polizei ist unverhältnismäßig und absolut inakzeptabel", so der politische Geschäftsführer der Piratenpartei Sachsen, Tigo Stolzenberger. Die Menschen in der Technoszene wollten einfach nur tanzen und feiern. Die Piraten fordern in diesem Zuge eine Legalisierung von nichtkommerziellen Musikveranstaltungen sowie legale Freiräume für sogenannte Freeteks.

MDR (ama)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 16. September 2023 | 19:00 Uhr