Unwetter Starkregenfälle in Bautzen und Ostsachsen überfluten Straßen
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10. September 2022, 09:23 Uhr
In Ostsachsen haben am späten Freitagnachmittag schwere Gewitter gewütet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte eine Unwetterwarnung für die Landkreise Görlitz, Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge herausgegeben. Ein Tiefdruckgebiet war von Südwesten über den Erzgebirgskamm nach Nordosten gezogen und hinterließ Fluten nach Niederschlägen mit Starkregen und Hagel.
Inhalt des Artikels:
- Alarmstufe 1: Warnung vor Hochwasser für Schwarze Elster
- Straßen in Bautzen verwandeln sich in Flüsse
- Straßen in Neukirch von Schlamm überzogen - Feuerwehr hilft Anwohnern
- Auto überschlägt sich offenbar witterungsbedingt bei Kubschütz
- Blitzeinschlag in Bischofswerda
- Späte Warnung des Deutschen Wetterdienstes
- Rückblick auf Tief Peggy und Ausblick auf Hoch Ronald
In der Region rund um Bautzen haben schwere Gewitter für Starkregen und Hagel gesorgt. Laut Landeshochwasserzentrum Sachsen fielen dort binnen weniger Stunden 73 Liter Regen pro Quadratmeter, in Baruth an der Spree gut 52 Liter pro Quadratmeter, in Sproitz an der Talsperre Quitzdorf waren es noch knapp 40 Liter.
Alarmstufe 1: Warnung vor Hochwasser für Schwarze Elster
Infolge der Niederschläge gab das Landeshochwasserzentrum noch am Abend eine Hochwasserwarnung der Alarmstufe 1 für die Schwarze Elster am Messpunkt Prischwitz/Hoyerswerdaer Schwarzwasser heraus. Am Sonnabend gilt die Alarmstufe 1 für die Messpunkte Prischwitz/Hoyerswerdaer Schwarzwasser und Zescha / Hoyerswerdaer Schwarzwasser. Die Hydrologen rechnen trotz eines weiteren Anstiegs des Pegelstandes mit einer Entspannung der Lage durch die stabilere Wetterlage in den kommenden Tagen.
Straßen in Bautzen verwandeln sich in Flüsse
Durch Starkniederschläge zwischen 17 und 19 Uhr verwandelte sich die Salzenforster Straße in Seidau zu einem Fluss. Laut dem Feuerwehr-Einsatzleiter Markus Bergander gab es in Bautzen am Abend 60 Einsatzstellen. Ein Schwerpunkt sei das Pflegeheim in Seidau. Dort mussten Bewohner in höhere Etagen gebracht werden, während das Technische Hilfswerk eingetretenes Wasser abpumpte, wie die Stadt Bautzen mitteilte.
Weiterer Schwerpunkt: die Grollmuß-Straße. Es kam zur Überflutung der gesamten Straße und den teilweise umliegenden Kellern. Nach Informationen der Stadt wurden mehrere Bewohner eines Hauseingangs und der Nebeneingänge aus dem Wohnhaus geholt, nachdem Gasgeruch im Keller festgestellt wurde. Die Menschen wurden in der Schützenplatzhalle untergebracht. Mittlerweile ist der Schaden laut Feuerwehr behoben und die Menschen wieder zurück in ihren Wohnungen.
In der Czorneboh- und Gneisenaustraße stieg der Albrechtsbach an, es kam zu großflächigen Überflutungen. Stadt und Berufsfeuerwehr Bautzen verzeichneten in einer ersten Bilanz zwei Brandeinsätze und zwei Verkehrsunfälle mit Personenschäden - einen davon in Kubschütz bei Bautzen.
Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und ASB im Einsatz
Etwa 100 Einsatzkräfte waren in der Stadt unterwegs. Die Feuerwehr Bautzen wurde von den Wehren aus Wilthen und Großdubrau, vom Technischen Hilfswerk und den Schnelleinsatzkräften des Arbeiter-Samariter-Bundes unterstützt.
Straßen in Neukirch von Schlamm überzogen - Feuerwehr hilft Anwohnern
Etwa zwei Stunden lang zogen laut MDR-Reportern aus der Region die Starkregenfälle durch. Die Kanalisation konnte die Regenmengen nicht aufnehmen, auch Keller liefen voll. Ähnliches Bild in Neukirch. Dort halfen Feuerwehrleute Freitagabend den Anwohnern. Starkregen flutete Straßen mit Schlamm. In Neukirch in der Oberlausitz war bereits im August der Dorfteich bei einem Unwetter über die Ufer getreten.
Auto überschlägt sich offenbar witterungsbedingt bei Kubschütz
Auf der S111 bei Neupurschwitz südlich vom Bautzener Flugplatz kam es offenbar während der Zeit, als die Unwetter durch die Region zogen, zu einem schweren Verkehrsunfall. Die Fahrerin eines Opel kam nach rechts von der Straße ab und überschlug sich mit ihrem Fahrzeug. Das Auto kam auf dem Dach zum Liegen. Die Feuerwehr musste nach Reporterangaben die Frau befreien, sie kam in ein Klinikum. Die Straße war für etwa eine Stunde gesperrt.
Blitzeinschlag in Bischofswerda
In Bischofswerda schlug ein Blitz kurz nach 15 Uhr im Dachgeschoss eines Wohnhauses ein, berichtet ein Reporter. Es sei zu kleineren Sachschäden gekommen, Personen kamen nicht zu Schaden.
Späte Warnung des Deutschen Wetterdienstes
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte 17:41 Uhr vor schweren Gewittern und Hagel mit Starkregen in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz gewarnt. Da gingen die ersten Starkniederschläge bereits längere Zeit nieder.
Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen! Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien.
Mehrfach sind starke Niederschläge und Unwetter in dieser Woche über Sachsen gezogen, so in Westsachsen und im Chemnitzer Raum.
Rückblick auf Tief Peggy und Ausblick auf Hoch Ronald
Von Südwesten zogen einzelne Gewitter über Sachsen hinweg - vom Erzgebirge über das Osterzgebirge bis in den Landkreis Görlitz zog Tief Peggy. Am Wochenende folgt nun Hoch Ronald und bringt eine stabilere Wetterlage.
MDR (swi)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 10. September 2022 | 07:00 Uhr
