Drastischer Personalmangel In der Oberlausitz fallen weiter zahlreiche Linienbusse aus

20. Dezember 2022, 15:49 Uhr

In den Landkreisen Bautzen und Görlitz fallen zahlreiche Busfahrten ersatzlos aus. Als Grund nennen die Verkehrsbetriebe viele Krankmeldungen ihres Personals. Erst im nächsten Jahr dürfte sich die Lage entspannen.

Nach dem Glatteis der vergangenen Nacht haben die Unternehmen Regionalbus Oberlausitz und die Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck den Busverkehr im Landkreis Görlitz wieder aufgenommen. Allerdings werden wegen krankheitsbedingter Personalausfälle mehrere Buslinien gestrichen. Regionalbus Oberlausitz spricht in einer Mitteilung von einem drastischen Personalmangel.

Schulen nicht mit dem Bus zu erreichen

Am Dienstag sind im Landkreis Görlitz mindestens 17 Linien betroffen, teilt das Landratsamt mit. Dort entfallen vielfach einzelne Fahrten am Nachmittag. Die Linie S16 fällt am Nachmittag komplett aus. Für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Markersdorf und der Oberschule Reichenbach gebe es nach dem Unterrichtsende keine Fahrten. Auch zum Unterrichtsbeginn der Grund- und Oberschule Reichenbach war der Busverkehr gestört, heißt es vom Landratsamt. An der Oberschule fiel der Unterricht deshalb aus, teilt die Schule auf Nachfrage mit. Nur drei Schüler kamen für eine Notbetreuung in das Schulgebäude. Zum letzten Schultag vor den Ferien am Mittwoch sollen die Schülerinnen und Schüler für drei Unterrichtsstunden nochmal in die Schule kommen, so die Schulleitung.

Der Bus-Fahrplan bleibt jedoch landkreisweit auch am Mittwoch ausgedünnt. So entfallen zahlreiche Fahrten aus dem Umland in die Städte Niesky, Görlitz und Weißwasser, kündigt die Kreisverwaltung an. Auch im Stadtverkehr in Bautzen fallen noch bis morgen Busfahrten aus. Fahrgäste werden gebeten, sich auf den Internetseiten der Verkehrsverbünde und Busunternehmen über die aktuellen Ausfälle zu informieren.

Neuer Fahrdienstleister ab Januar

Mit einer Entspannung rechnet das Landratsamt Görlitz erst ab den Feiertagen. Im nördlichen Landkreis Görlitz soll ab Januar dann kein Notfahrplan im Busverkehr mehr nötig sein. Grund ist die Einführung eines neuen Taktfahrplans und die Übernahme des Busverkehrs durch die Moveas GmbH.

Fast 90 Busfahrerinnen und Busfahrer warten bereits auf ihren Einsatz. "Wir gehen davon aus, dass wir die Leistungen ab dem 1. Januar voll erbringen können", sagt Moveas-Geschäftsführer Knut Gräbedünkel. "Aktuell starten wir mit komplett neuem Personal, um den Verkehr sicherzustellen."

MDR (mak)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 20. Dezember 2022 | 05:30 Uhr

1 Kommentar

Maria A. am 21.12.2022

Es ist echt erstaunlich, was mittlerweile abgeht. Was hatten wir Ossis Anfang der 90 mal für Visionen. Eine davon war, niemals mehr irgendwelche Mängel erleben zu müssen... Trotz allem Frustrierendem oder bereits Ärger erzeugenden Zustanden angenehmen Restadvent.

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