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EnergiekriseBetreiber nimmt Block des Kraftwerks Jänschwalde wieder vom Netz

21. Oktober 2022, 19:57 Uhr

Zwei Blöcke des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde in der Lausitz werden wegen der Energiekrise aus der Sicherheitsbereitschaft wieder hochgefahren, um Strom zu liefern. Kurz darauf geht ein Block wieder vom Netz. Und auch bei dem anderen gibt es einen "kleineren Schaden", sagt der Betreiber Leag. Er gibt sich aber optimistisch: Man habe mit anfänglichen Problemen gerechnet.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Stromerzeuger und Braunkohlekonzern Leag den Block F im Braunkohlekraftwerk Jänschwalde reaktiviert. Nun musste er ihn auch schon wieder vom Netz nehmen. Das Unternehmen gab am Freitag eine Störung als Grund an. "In den nächsten Tagen" solle der Block aber wieder ans Netz gebracht werden, sagte eine Sprecherin.

Im Gespräch mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hatte sie bereits am Donnerstag eingeräumt, dass die Leag den Block wieder vom Netz genommen hatte. Unklar blieb aber, wann er wieder Strom ins Netz würde einspeisen kann. Ebenso hatte die Sprecherin im Interview von einem "kleineren Schaden" an einem der beiden Kessel an Block E berichtet, der "kurzfristig" behoben werde. Der Block sei aber weiterhin am Netz. Mit teilweise auftretenden technischen Befunden während des Beginns des Dauerbetriebs" habe man gerechnet, hieß es.

Block F sollte Anfang Oktober stillgelegt werden

Block E war schon am 6. Oktober ans Netz gegangen, Block F – der nun ausfällt – erst vor einer Woche. Nach Angaben der Leag haben die beiden Blöcke eine Gesamtleistung von 1.000 Megawatt. Das Kraftwerk Jänschwalde ist das drittgrößte in Deutschland. Die sechs Blöcke des Kraftwerks haben nach Betreiberangaben eine Gesamtleistung von 3.000 Megawatt. Damit können sie rund sechs Millionen Haushalte mit Strom versorgen.

Betreiber gibt sich optimistisch

Die Kraftwerksblöcke E und F waren wegen des geplanten Braunkohleausstiegs jahrelang in einer sogenannten Sicherheitsbereitschaft gewesen. Block F sollte ursprünglich Anfang Oktober 2022 endgültig stillgelegt werden, Block E ein Jahr später. Wegen der Energiekrise waren sie wieder hochgefahren worden, damit das Stromangebot größer wird. Dafür war eine Sondererlaubnis der Behörden nötig. Nun können die Blöcke zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023 wieder Strom liefern. Die Leag geht davon aus, in den kommenden Monaten mit den beiden reaktivierten Kraftwerksblöcken "gut am Markt verfügbar" zu sein.

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MDR (jwi)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 21. Oktober 2022 | 19:30 Uhr