Unesco-WeltkulturerbeBadehaus im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau saniert
Auch wenn der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau seit 2004 Unesco-Weltkulturerbe ist, so sind die Arbeiten daran noch nicht abgeschlossen. Nun wurde ein früheres Badehaus nach längerer Sanierung wiedereröffnet.
- Das Kurbad hat eine lange, bewegte Geschichte.
- Mit dem Badehaus ist das Hermannsbad "neu erfunden" worden.
- Der Pückler-Park ist seit 2004 Weltkulturerbe.
Mit dem einstigen Badehaus ist ein weiterer Teil des Hermannsbades im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau wiederhergestellt. Das seit 2014 sanierte Gebäude samt Kuppelpavillon ist am Sonnabend von Ministerpräsident Michael Kretschmer eröffnet worden. Akustisch untermalt wurde die öffentliche Veranstaltung von Live-Musik der Dresdner Band Banda Comunale. Außerdem hat die Stiftung "Fürst-Pückler-Park Bad Muskau" zum 200. Jubiläum des Hermannsbades zu einem Picknick eingeladen.
Ein Badehaus für Kultur
Nach eigenen Angaben krönt die Stiftung mit dem Badehaus die 2014 begonnene Wiederherstellung des Kurbades, das am 23. Juni 1823 eröffnet und 1937 stillgelegt wurde. Danach verfiel das Bad. Das Gebäude, in dessen Rekonstruktion rund 2,5 Millionen Euro investiert wurden, kann nun für kleinere Veranstaltungen gemietet werden. Vorgesehen ist ein Kulturprogramm mit Lesungen, Musik und Theater. Geöffnet hat das Badehaus nach Angaben der Stadt bis zum 15. Oktober jeweils am Sonntag von 14 bis 17 Uhr.
Stiefkind Hermannsbad "neu erfunden"
"Eigentlich haben wir das Hermannsbad neu erfunden", sagt Stiftungsgeschäftsführer Cord Panning. Es sei gelungen, das einstige und zu keiner Zeit wirtschaftliche Stiefkind von Pückler "mit Glück und Unterstützung", alter Infrastruktur, neuen Ideen und neuer Nutzung "ästhetisch und funktional" zurückzuerobern: "Jetzt steuern wir auf den Schlusspunkt zu, die Eröffnung der Villa Pückler im nächsten Jahr." Dort soll 2024 eine neue Ausstellung zur Orientreise des Fürsten etabliert werden.
Zehn Millionen Euro für Teil des Parks
Das Hermannsbad befindet sich in einem abgelegenen Teil des Parks und wird nach und nach revitalisiert. Bisher flossen nach Stiftungsangaben rund zehn Millionen Euro in Gebäude und Anlagen. Im Badehaus ist in den nächsten Monaten eine kleine Ausstellung zur Geschichte des fürstlichen Bades zu sehen - mitsamt den erhalten gebliebenen Aussparungen im Fußboden für die historischen Wannen.
Seit 2004 Unesco-Welterbe
Den Park hatte Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871) als klassischen Landschaftsgarten angelegt. Er ist seit 2004 Unesco-Weltkulturerbe und erstreckt sich auf deutschem und polnischem Gebiet. Der "grüne Fürst" gilt als Begründer der modernen Landschaftsgestaltung mit Einflüssen, die nach Stiftungsangaben über Europa hinaus bis nach Amerika reichten. Muskau trägt seit 1961 den Titel "Bad", zertifiziert ist er als Ort mit Moorkurbetrieb.
dpa/MDR(cke)
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 24. Juni 2023 | 19:00 Uhr