Kreiskrankenhaus in Weißwasser
Das Kreiskrankenhaus in Weißwasser soll langfristig erhalten bleiben. Bildrechte: J.-C. Petzold für MGLG

Medizinische Versorgung Langfristige Perspektive für Krankenhaus Weißwasser

14. Juni 2022, 12:55 Uhr

Das Kreiskrankenhaus in Weißwasser ist seit 2013 Teil des Klinikverbundes des Landkreises Görlitz. Ab sofort hat es als akademisches Lehrkrankenhaus die Berechtigung, angehende Humanmediziner im Praktischen Jahr auszubilden. Für die Klinik bedeutet das auch eine Standortsicherung.

Lehrkrankenhaus der TU Dresden

Das Kreiskrankenhaus Weißwasser soll als sogenanntes sektorenübergreifendes Gesundheitszentrum langfristig erhalten bleiben. Um das zu ermöglichen, ist es künftig auch Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität Dresden und zugleich akademische Lehreinrichtung für Pflege der Hochschule Zittau-Görlitz. "Das ist beispielhaft in Sachsen", betonte Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) bei einem Arbeitsbesuch in der vergangenen Woche. Der Landkreis Görlitz sei eine Modellregion der medizinischen Versorgung, unterstrich sie.

Zusammenarbeit zwischen Ambulanzen und Klinik

Mit Landrat Bernd Lange (CDU), Sozialdezernentin Martina Weber, Medizinern, Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen sprach Köpping vor Ort über die Zukunft des Krankenhauses Weißwasser. Anlass war eine Absichtserklärung vom 8. Juni, die im Freistaat beispielhaft ist. Darin bekannten sich die Klinikleitung, der Landkreis Görlitz und weitere Beteiligte zum "Modell Weißwasser". Kernbotschaft ist hierbei die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Ambulanzen und Krankenhaus. Das bedeutet, je nach Bedarf sollen Ärzte und Ärztinnen künftig flexibel in beiden Bereichen eingesetzt werden.

Wir wollen die Verzahnung mit der Pädiatrie verstärken. Erhalten bleibt der Bereich Gynäkologie. Weiter bestehen bleiben Bereiche wie Innere Medizin, Chirurgie und Unfallchirurgie.

Steffen Thiele Geschäftsführer Krankenhaus Weißwasser

Bereich Gynäkologie soll bestehen bleiben

Man wolle die Verzahnung mit der Kinderheilkunde verstärken und die Gynäkologie erhalten, erklärte Klinikgeschäftsführer Steffen Thiele. Weiter sollen Bereiche wie Innere Medizin, Chirurgie und Unfallchirurgie bestehen bleiben. "Wir decken die stationäre Versorgung der Intensivmedizin ab und verfügen jetzt über eine sanierte, modernisierte Notfallambulanz", unterstrich Thiele. Ausbauen und verstärken wolle man den Bereich der Palliativmedizin.

243 Beschäftigte arbeiten im Haus

Derzeit hat das Krankenhaus Weißwasser 243 Mitarbeiter. Vor Ort arbeiten 50 Ärzte. Die Kapazität liegt bei insgesamt 180 Betten. Nachdem 2019 noch rund 7.000 Patienten im Jahr behandelt wurden, ging die Patientenzahl in den Corona-Jahren 2020 und 2021 stark zurück. Das Krankenhaus strebt laut Thiele aktuell eine Größenordnung von 5.000 Patienten im Jahr an.

Rehaklinik Großenhain wird Lehrkrankenhaus

Auch die Rehaklinik Großenhain im Landkreis Meißen ist ab sofort Lehrklinik der Technischen Universität Dresden. Wie die Klinik mitteilte, können ab sofort Medizinstudierende auf dem Weg zum Staatsexamen vor Ort einen Teil ihres Praktischen Jahres durchführen. Die Reha- und Präventions GmbH, die zu den Elblandkliniken gehört, umfasst ein Fachkrankenhaus, eine Rehabilitationsklinik und ein ambulantes Facharztzentrum. Die angehenden Ärzte können auch in den anderen Standorten der Elblandkliniken in Meißen, Radebeul und Riesa hospitieren.

MDR (ak/ma)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 14. Juni 2022 | 05:30 Uhr

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