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Die Züge auf der tschechischen Transitstrecke L7 rollen als erstes wieder nach der Großstörung bei Zittau. Bildrechte: IMAGO / CTK Photo

VandalismusKeine Züge zwischen Zittau und Ebersbach, andere Strecken wieder intakt

16. Oktober 2024, 11:30 Uhr

Seit Montagabend rollt auf der Bahnstrecke zwischen Zittau und Ebersbach nichts mehr. Hier wurden Kabel beschädigt. Bundespolizei und Bahnmitarbeiter haben am Dienstag das Ausmaß des Schadens geprüft. Reisende brauchen starke Nerven: Am Mittwoch und Donnerstag kommt es weiter zu Einschränkungen.

Der Zugverkehr zwischen Zittau und Ebersbach ist weiter gestört. Betroffen sind die Linien RE2 und RB61. Grund sind nach Angaben der Länderbahn Vandalismusschäden. Unbekannte haben demnach Kabel beschädigt, sodass das Stellwerk nicht arbeiten kann.

Auch das Auskunftssystem an den Bahnhöfen funktioniere nicht. "Die Zugausfälle werden nicht angezeigt", so die Länderbahnsprecherin Katerina Hagen am Mittwochmorgen. Für die Strecke Zittau-Ebersbach gibt es Ersatzverkehr mit Bussen. Reisende sollten sich am besten via DB-Navigator oder Länderbahn-Homepage informieren.

Odeg und Schmalspurbahn fahren wieder

Die Zittauer Schmalspurbahn soll dagegen am Mittwoch wieder ins Gebirge dampfen und zwar nach Fahrplan. Das teilte der Chef der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde, Alfred Simm, mit. Es sei gelungen, den Ausfall des Signalkabels mithilfe eines Provisoriums zu überbrücken.

Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (Odeg) ist seit Mittwochvormittag wieder zwischen Hagenwerder und Zittau auf der Schiene unterwegs. Der Busnotverkehr konnte eingestellt werden, wie Sprecherin Dietmute Graf MDR SACHSEN informierte. Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei hatte auch hier die Störung mit dem Vandalismusschaden in Ebersbach zu tun.

Weil ein Signalkabel beschädigt wurde, funktionieren an den Haltestellen auf der Strecke Zittau-Ebersbach auch die Auskunftsanzeigen nicht. Bildrechte: Blaulichtreport Zittau

L7 nimmt Betrieb wieder auf

Inzwischen laufen die Reparaturen weiter. Wie die Länderbahn am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, geht man davon aus, dass es auch am Donnerstag noch Einschränkungen geben wird. Die Störung werde voraussichtlich morgen bis in die Abendstunden auf der RB61 und RE2 bestehen, so die Länderbahnsprecherin.

Die L7 habe ihren Betrieb wieder aufgenommen. Damit sollte sich der Zugverkehr über Zittau zwischen den tschechischen Städten Hrádek nad Nisou (Grottau) und Varnsdorf in den nächsten Stunden normalisieren.

Am Zittauer Bahnhof fährt seit Montagabend kein Zug mehr. Bildrechte: Blaulichtreport Zittau

Glasfaserkabel am Montag durchtrennt

Wie ein Sprecher der Bundespolizei MDR SACHSEN sagte, wurden auf der Strecke zwischen Ebersbach und Zittau am Montagabend Glasfaserkabel durchtrennt. Der Sachschaden liegt demnach bei 25.000 Euro. Mitarbeiter der Deutschen Bahn als Verantwortliche des Streckennetzes seien vor Ort und "arbeiten mit Hochdruck an der Behebung der Schäden und der Wiederaufnahme des Bahnverkehrs", sagt DB-Sprecherin Susan Constantinescu.

Wir arbeiten mit Hochdruck an der Behebung der Schäden und der Wiederaufnahme des Bahnverkehrs.

Susan Constantinescu | Bahnsprecherin

Vandalismus an Brücke in Ebersbach

Nachdem es in der Vergangenheit wiederholt Kabeldiebstähle an der Brücke bei Hirschfelde gegeben hatte, sei die Neiße-Querung dieses Mal nicht betroffen. Die Beschädigungen betreffen nach Angaben der Bundespolizei eine Straßenbrücke in Ebersbach, die von Einheimischen wegen seiner Farbe als blaues Wunder bezeichnet wird. Aktuell werten Kriminaltechniker die am Dienstag gewonnenen Ergebnisse der Spurensicherung aus.

MDR (ama)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 16. Oktober 2024 | 10:30 Uhr