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Katja Dietrich hat im zweiten Wahlgang die meisten Stimmen geholt und wird neue Oberbürgermeisterin von Weißwasser. Bildrechte: Tine Jurtz

Zweiter WahlgangKatja Dietrich gewinnt Oberbürgermeister-Wahl in Weißwasser

29. September 2024, 20:57 Uhr

In Weißwasser wurde am Sonntag ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Drei Kandidaten hatten sich um den Posten des Oberbürgermeisters beworben. Der Ausgang der Wahl wurde mit Spannung erwartet, da sich auch ein AfD-Kandidat für den Oberbürgermeisterposten bewirbt. Er lag aber deutlich hinter den beiden kandidierenden Frauen.

Katja Dietrich wird neue Oberbürgermeisterin in Weißwasser. Die SPD-Politikerin, die als Einzelkandidatin angetreten war, setzte sich laut vorläufigem Ergebnis im zweiten Wahlgang mit 42,76 Prozent der Stimmen gegen ihre beiden Mitbewerber durch. Swantje Schneider-Trunsch von Klartext kam auf 37,34 Prozent der Stimmen. Für den AfD-Kandidaten David Kreiselmeier votierten 19,90 Prozent der Wähler.

Als erstes werde ich endlich angehen, dass wir eine Wirtschaftsentwicklung aufbauen, eine Wirtschaftsförderung im Rathaus gemeinsam mit den Unternehmen und uns hier aufstellen und auch zukunftsfähig machen, das wir auch Arbeitsplätze für unsere Jugend anbieten können.

Katja Dietrich | Wahlsiegerin OB-Wahl Weißwasser

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Wahlbeteiligung unter 50 Prozent


Insgesamt waren 12.700 Wahlberechtigte aufgerufen, über das neue Stadtoberhaupt abzustimmen. Dabei zeichnete sich bereits am Nachmittag eine geringe Wahlbeteiligung ab. Wie das Stadtwahlbüro auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte, lag die Wahlbeteiligung um 16 Uhr bei 44,4 Prozent, einschließlich der Briefwähler. Am Ende lag die Wahlbeteiligung bei 47,71 Prozent.

Bis 16 Uhr haben rund 44 Prozent der Wahlberechtigten in Weißwasser von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Der zweite Wahlgang war notwendig geworden, weil im ersten Wahlgang Anfang September keiner der drei Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hatte. Sie lagen aber sehr dicht beieinander. So kam Swantje Schneider-Trunsch von der Wählervereinigung Klartext auf 35,3 Prozent der Stimmen, für Einzelbewerberin Katja Dietrich stimmten 34,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler. In absoluten Zahlen ergab das einen Unterschied von gerade einmal 47 Stimmen. David Kreiselmeier von der AfD erhielt damals 30 Prozent der Stimmen.

Im zweiten Wahlgang reichte die einfache Mehrheit für den Wahlsieg.

Wer sind die Kandidaten?

Einzelkandidatin Katja Dietrich ist eigentlich SPD-Mitglied, trat aber als unabhängige Kandidatin an. Die Wirtschaftsgeografin arbeitet bei der sächsischen Agentur für Strukturentwicklung und sitzt für die SPD im Stadtrat. Sie hatte nach dem ersten Wahlgang am 1. September angekündigt, im Falle eines Wahlsieges vor allem die Wirtschaft im Auge zu haben: "Als erstes werde ich endlich angehen, dass wir eine Wirtschaftsentwicklung aufbauen, eine Wirtschaftsförderung im Rathaus gemeinsam mit den Unternehmen und uns hier aufstellen und auch zukunftsfähig machen, das wir auch Arbeitsplätze für unsere Jugend anbieten können."

Swantje Schneider-Trunsch (Klartext), David Kreiselmeier (AfD) und Katja Dietrich (parteiunabhängige Kandidatin) stellen sich zur OB-Wahl für Weißwasser (v.li.). Bildrechte: Klartext/AfD/Jurtz/Collage: Kügler

Swantje Schneider-Trunsch von Klartext ging mit der Unterstützung der CDU ins Rennen. Die 46-Jährige kümmert sich als Kämmerin in der Stadtverwaltung um Weißwassers Finanzen.

Für die AfD stellte sich der 38 Jahre alte Musiklehrer David Kreiselmeier zur Wahl. Er soll nach MDR-Recherchen Mitglied der Reichsbürgergruppierung "Königreich Deutschland" sein. Das weist er zurück. Er wolle sich parlamentarisch in der Kommunalpolitik engagieren, sagt Kreiselmeier MDR SACHSEN.

Amtsinhaber Pötzsch trat nicht mehr an

Torsten Pötzsch ist seit 2010 Oberbürgermeister von Weißwasser. Er tritt nicht mehr zu Wahl an. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) tritt nicht mehr zur Wahl an. Der 53-Jährige führt gesundheitliche und familiäre Gründe für seine Entscheidung an, aber auch öffentliche Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen in Briefen, SMS und Mails. Er war seit 2010 im Amt.

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MDR (vis,kbe,lgü)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 29. September 2024 | 19:00 Uhr