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FachkräftemangelChance für Nachwuchs und Betriebe: Oberlausitzer Karrieretage in Löbau

30. September 2022, 19:13 Uhr

In der Oberlausitz fehlen Fachkräfte in allen Bereichen: Handwerk, Industrie und Verwaltung. Die zweiten Oberlausitzer Karrieretage am ersten Oktoberwochenende im Löbauer Messepark sollen helfen, Nachwuchs oder auch Quereinsteiger zu gewinnen. 120 Unternehmen oder Einrichtungen aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz präsentieren ihre Angebote. Uwe Walter von MDR SACHSEN hat mit dem Geschäftsführer des Lausitz Matrix e.V., Mike Altmann, gesprochen, der die Karrieretage federführend organisiert hat.

Herr Altmann, warum ist die Neuauflage der Oberlausitzer Karrieretage so wichtig nicht nur für die Region, sondern auch überregional?

Es ist wichtig, dass die Region östlich von Dresden zeigt, was sie wirtschaftlich zu bieten hat. Wir haben eine breite Vielfalt vor allem kleinen und mittelständische Unternehmen, die sowohl ausbilden als auch Fachkräfte suchen. Daraus entstand im Vorjahr die Idee, eine Karriere-Messe speziell für die Oberlausitz ins Leben zu rufen.

Beim ersten Mal hatten wir natürlich eine Sondersituation, wenn man sich zurückerinnert. Da waren wir mitten in einer heftigen Phase der Corona-Pandemie. Wir hatten viele Regeln einzuhalten, unter anderem die Maskenpflicht, Impfnachweise mussten gezeigt werden. Es waren etwa 2.000 Besucher da, weniger als erwartet, aber die, die kamen, waren sehr motiviert und hatten sich im Vorfeld informiert. Auch deshalb war es bei den Ausstellern ein Erfolg.

Haben Sie Rückmeldungen aus den Unternehmen erhalten, beispielsweise über Neueinstellungen oder den Abschluss von Ausbildungsvereinbarungen?

Die Rückmeldung aus den Unternehmen waren sehr, sehr positiv. So wurden viele Kontakte geknüpft. Natürlich ist es schwer nachzuvollziehen, wie viele Verträge wirklich auf die Messe, also auf die erste Auflage der Karrieretage, zurückzuführen sind.

Was können die Besucher in der Löbauer Messehalle erwarten? Volles Haus?

Wir sind ausgebucht. Die Oberlausitzer Karrieretage freuen sich auf über 120 Aussteller aus den Landkreisen Görlitz und Bautzen.

Das Interesse war riesig und wir mussten einige Unternehmen sogar auf das nächste Jahr vertrösten. Was uns besonders freut: Wir haben einige wenige überregional bekannte Unternehmen dabei, beispielsweise den Halbleiterhersteller Infineon aus Dresden. Ebenfalls in Löbau dabei: die Uhrmachermanufaktur Lange und Söhne, Hersteller von Luxusuhren aus Glashütte. Und soweit ich weiß, haben die Uhrmacher aus Glashütte seit diesem Jahr auch einen Azubi aus Görlitz.

Herr Altmann, haben sie bei Auswahl der Unternehmen Schwerpunkte auf bestimmte Branchen gesetzt?

Wir haben einen großen Schwerpunkt im Bereich Industrie, also alles, was Fertigung angeht. Ungefähr ein Viertel der Aussteller kommt aus dem industriellen Bereich. Weiterer Schwerpunkt ist natürlich Medizin, Pflege, Soziales. Auch dort gibt es viele Aussteller. Worüber wir uns sehr freuen. Wir haben natürlich auch etliche Handwerksbetriebe mit an Bord.

Im letzten Jahr wurde Eintritt erhoben, jetzt wird alles teurer. Auch der Eintritt zu den Oberlausitzer Karrieretagen?

Wir haben in diesem Jahr entschieden, keinen Eintritt zu erheben. Eintritt ist frei. Der Grund sind die allgemeinen Teuerungsraten. Überall steigen Preise an. Wir haben gesagt, da wollen wir ein bisschen entlasten. Und es gibt kein Rahmenprogramm. Wir wollen uns tatsächlich darauf konzentrieren, was diese Messe bieten soll, nämlich Kontakt zwischen Personalern und Bewerbern. Und alles, was stört, wollen wir vermeiden.

Herr Altmann, wir danken für dieses Gespräch.

Die Oberlausitzer Karrieretage in der Messehalle Löbau sind am Sonnabend und am Sonntag jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

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Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten Studio Bautzen | 30. September 2022 | 12:30 Uhr