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Geduldige BegleiterinGörlitz: Wie Schulhündin Luna für mehr Spaß im Unterricht sorgt

02. Februar 2023, 14:18 Uhr

Schulhunde sollen zu einem besseren Klassenklima und mehr Rücksichtnahme in der Schule beitragen. In der Melanchthon Oberschule in Görlitz ist deshalb seit einem halben Jahr Schulhündin Luna im Einsatz. Die Jugendlichen finden ihre tierische Mitschülerin cool.

Schulhündin Luna hat die Ruhe weg. Geduldig liegt sie in ihrem Körbchen in einem Klassenzimmer der Melanchthon Oberschule in Görlitz. Ihr Herrchen Eckhard Hein ist Biologielehrer und unterrichtet gerade eine 7. Klasse. Seit diesem Schuljahr lässt er sich dabei von seiner Mischlings-Schäferhündin begleiten. Während des Unterrichts liegt Luna vorne an der Tafel oder dreht ihre Runden durch das Klassenzimmer.

Mehr Ruhe im Unterricht

Dabei hat die drei Jahre alte Hündin auch ihre Lieblinge, zu denen sie gerne geht und sich ihre Streicheleinheiten abholt, erzählt eine Schülerin. "Im Unterricht ist es mit Luna irgendwie cooler", fügt sie hinzu. Und noch etwas hat Luna bewirkt, darin sind sich fast alle einig: Es sei ruhiger im Unterricht geworden, weil alle auf die Hündin achten. "Im Biounterricht sind wir leiser als in anderen Fächern", finden die Schülerinnen und Schüler. Es werde mehr Rücksicht genommen.

Im Unterricht ist es mit Luna irgendwie cooler.

Schülerin

Vor dem Einsatz kam die Ausbildung

Die Idee, seine Hündin in den Unterricht mitzubringen, hatte Eckhard Hein vor mehr als zwei Jahren. Damit wollte er den Kindern beibringen, welche Verantwortung man trägt, wenn man ein Haustier besitzt, egal ob Hund oder Wellensittich. Luna hat deshalb mit ihrem Herrchen eine Ausbildung als Schulhund gemacht. Dort wurde sie auf die unterschiedlichen Situationen in einer Klasse vorbereitet. Schließlich kann es dort auch einmal laut werden, die Kinder streicheln sie oder es wird herumgetobt. Zum Glück hat Luna ein gutmütiges Wesen und lässt alles geduldig über sich ergehen.

Schule als zweites Zuhause

Jetzt ist die Schulhündin bis zu acht Unterrichtstunden pro Tag bei Lehrer Hein. Der Job scheint ihr Spaß zu machen, findet auch Direktorin Uta Dietzel. "Luna geht gerne zur Arbeit, sie drängelt früh schon und fragt sozusagen ihr Herrchen, wann es denn endlich losgeht." Die Schule sei für Luna wie ein zweites Zuhause. Allerdings mussten bis zur Zulassung als Schulhündin auch einige Hürden überwunden werden.

Direktorin Dietzel erzählt, dass manche Eltern einen Hund in der Schule nicht ganz so toll fanden. Dann gebe es Kinder mit Tierhaarallergie, andere hätten Angst vor Hunden. Deshalb sitzen diese Kinder am Rand oder im hinteren Teil des Klassenzimmers. Ihnen geht Luna aus dem Weg und holt sich nur von den Kindern ihre Streicheleinheiten, die das auch wirklich möchten.

MDR (cz/vis)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Bautzen | 01. Februar 2023 | 16:30 Uhr