Erneuerbare EnergienLeag plant großen Solarpark bei Nochten in der Oberlausitz
Bis 2038 will Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigen. Dann stehen auch die Förderbänder in der Lausitz still. Das Bergbauunternehmen Leag setzt auf alternative Energiequellen.
Die Leag will bei Boxberg in der Oberlausitz einen rund 21 Hektar großen Solarpark errichten. Dem Vorhaben hat der Gemeinderat Boxberg am Montagabend mehrheitlich grünes Licht gegeben und die Aufstellung des Bebauungsplans beschlossen. Die geplante Größe des Solarparks entspricht in etwa 29 Fußballfeldern. Die Photovoltaikmodule, die Sonnenlicht in Strom umwandeln, sollen auf früheren bergbaulich genutzten und mittlerweile rekultivierten Landwirtschaftsflächen am Ortsrand von Nochten aufgestellt werden.
Betrieb ab Herbst 2023 geplant
Im Frühjahr 2023 soll der Bau des Solarparks beginnen, bereits für den Herbst ist die Fertigstellung geplant. Der Solarpark mit einer Leistung von gut 20 Megawatt soll den Angaben zufolge 30 bis 35 Jahre betrieben werden. Man wolle die Bürger frühzeitig im Rahmen der öffentlichen Auslegung informieren und auch die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange frühzeitig beteiligen, sagte Projektmanagerin Annett Rötschke von der Firma EP New Energies im Gemeinderat. Das Unternehmen entwickelt das Projekt im Auftrag der Leag.
Für die Leag bedeute der Solarpark heimische Wertschöpfung, so Marco Bayer, Leiter des Bereichs Projekt- und Nachbarschaftsmanagement bei dem Bergbauunternehmen. Nachfragen zum Projekt kamen unter anderem von der Linken-Gemeinderätin Denise Noack. Sie erkundigte sich nach dem Zukunftsgedanken des Projektes, da eine Photovoltaikanlage ja keine Arbeitsplätze schaffe. Laut Bayer ist die Anlage ein wichtiger Baustein, der in die Versorgungsgebiete eine Rendite einbringt. So könne die Rekultivierung finanziert werden, erklärte er mit Blick auf den Kohleausstieg
Nochtener sehen Solarpark als Zwischennutzung
Auch der Ortschaftsrat Nochten befürwortet das Projekt. "Wir haben uns das nicht leicht gemacht", sagte Ortsvorsteher Mario Weier. "Nochten lebt seit Jahren mit der meisten Belastung. Das kommt durch den Truppenübungsplatz, durch den Tagebau und durch das Kraftwerk." Gefordert werde, dass der Abstand zur Ortslage Nochten ausreichend sei. Erhalten bleiben sollen auch die Wege. Sie sollen zudem begrünt werden. "Wir reden darüber, dass es eine landwirtschaftliche Nutzfläche bleiben wird und jetzt nur eine Zwischennutzung in dem besagten Gebiet geschieht", stellte der Ortsvorsteher klar.
Quelle: MDR/ak/ma
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 14. September 2021 | 05:30 Uhr
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