Umweltschäden befürchtet Tagebau Turów: Zittau legt Beschwerde gegen polnisches Urteil ein
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04. Juni 2024, 05:00 Uhr
Die Stadt Zittau legt Beschwerde gegen das polnische Gerichtsurteil zum Tagebau Turów von Anfang März ein. Es geht um eine Entscheidung des Warschauer Verwaltungsgerichts. Danach ist die Umweltverträglichkeitsprüfung für den Weiterbetrieb des Tagebaus nach 2026 zwar rechtswidrig, allerdings sind die Einwände von Zittau laut Stadtverwaltung nicht berücksichtigt worden. Unter anderem geht es um Bedenken zum Grundwasser und zu Bodenabsenkungen auf deutscher Seite.
Komplett neue Umweltprüfung gefordert
Wie ein Stadtsprecher sagte, befürchtet Zittau deshalb, dass in einem neuen Bescheid zur Umweltverträglichkeit zwar die mittlerweile zwischen Polen und Tschechien vereinbarten Schutzmaßnahmen aufgenommen werden, aber nicht die Einwendungen aus Zittau. Deshalb will die Stadt erreichen, dass die Umweltauswirkungen des Tagebaus Turów komplett neu geprüft werden.
Der Tagebau Turów befindet sich im Dreiländerdreieck, nur rund 20 Kilometer von Zittau entfernt. Sein Betrieb hat deshalb auch Auswirkungen auf die Umwelt über Landesgrenzen hinweg. Die Grube zählt zu den größten Europas. Jedes Jahr fördert der Konzern PGE zwölf Millionen Tonnen Braunkohle.
MDR (mgr/vis)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 04. Juni 2024 | 06:30 Uhr