Tierschutz-Debatte Nach Wolfsrissen: Drei Gemeinden in der Lausitz verlangen Durchgreifen

Ein Wolf schaut in einem Wildpark hinter einem Baum hervor.
Nach Wolfssichtungen und Nutztierrissen verlangen drei Lokalpolitiker in der Lausitz nun entschlosseneres Vorgehen der Behörden gegen Wölfe (Symbolfoto). Bildrechte: dpa

Nach Wolfsrissen in Schleife, Trebendorf und Groß Düben wollen die Gemeinden nun gemeinsam handeln. Mit seinen zwei Kollegen hat der Bürgermeister von Groß Düben, Sebastian Bertko (parteilos), ein Schreiben verfasst, das auch noch die Jagdgenossenschaften unterzeichnen sollen. Das sagte der Kommunalpolitiker Bertko auf der Gemeinderatssitzung am Donnerstag. Ziel des Appells: Die "Dringlichkeit wirksamer Maßnahmen" zu verdeutlichen und die Behörden zum Handeln aufzufordern, sprich: den Wolfsbestand in der Oberlausitz zu regulieren.

Schäden in den Dörfern - strenger Tierschutz per Gesetz

Gemäß Bundesnaturschutzgesetz und europäischem Recht gilt der Wolf als besonders streng geschützte Tierart. Den letzten bestätigten Wolfsübergriff in Groß Düben gab es vor etwa einem Monat, so der Bürgermeister. Das Wildgehege war mit Schutzzaun und Unterwühl-Schutz gesichert.

Nach Angaben der Fachstelle Wolf des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie wurden im Jahr 2022 in ganz Sachsen 250 Schadensfälle gemeldet. Dabei seien 803 Nutztiere durch Wölfe geschädigt worden: 590 Tiere wurden getötet, 119 verletzt und 94 vermisst. Die meisten bestätigten Wolfsschäden traf Tierhalter in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Mittelsachsen und Nordsachsen.

  • Eine Übersicht zur Schadensstatistik finden Sie hier.

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