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Sorbische Osterbräuche gehören für viele Sachsen zum Fest dazu. Dagegen bedarf die sorbische Sprache einer gezielten Förderung. Bildrechte: MDR/Holger Lühmann

TraditionspflegeAlexa, sprich Sorbisch: Digitalisierung soll Sprache stärker verbreiten

03. April 2023, 16:30 Uhr

Rund 40.000 Sorbinnen und Sorben leben in Sachsen. Wie es ihnen geht und wie sie leben hat den Kulturausschuss des Sächsischen Landtags am Montag beschäftigt. Dort hat eine öffentlichen Anhörung stattgefunden zum Bericht der Sächsischen Staatsregierung zur Lage des sorbischen Volkes. Dabei zeigten sich Kritik und Defizite, aber auch Ideen zur Förderung von Kultur und Sprache.

Die Sorben möchten ihre Sprache besser im Alltag vertreten sehen, etwa bei Durchsagen in Bus und Bahn oder auf Hinweisschildern und in Behörden. Das erklärte Julian Nitzsche vom Rat für sorbische Angelegenheiten im Sächsischen Landtag. Es sei nicht leicht, Kinder und Jugendliche zum Erlernen der sorbischen Sprache zu motivieren, wenn sie in der Öffentlichkeit "nicht oder nur in Alibifunktion" stattfinde. So gebe es nur eine sorbische Tageszeitung und einmal im Monat eine Fernsehsendung.

Mehr Hilfe für sorbische Familien in Großstädten

Als "wertvolles Gut" hat die Sprecherin der Bündnisgrünen im Landtag für sorbische Angelegenheiten, Petra Čagalj Sejdi, die sorbische Sprache und Kultur bezeichnet. Demnach brauche es neue Wege, um fehlende Lehrkräfte für sorbische Schulen zu gewinnen und Familien in Großstädten beim Spracherhalt zu helfen. Die SPD-Politikerin Sabine Friedel hat vorgeschlagen, digitale sorbische Lern- und Lehrmittel zu erstellen und die Sprache auch in der öffentlichen Verwaltung zu nutzen.

Eine Imagekampagne für die sorbische Sprache "Sorbisch? Na klar." wurde im Jahr 2021 in Bautzen gestartet und wollte damit auch junge Menschen erreichen. Bildrechte: Lydia Matschie

Sorbischer Bund für mehr digitale Verbreitung der Sprache

Der Bund Lausitzer Sorben (Domowina) verwies aber auch auf Erfolge. So habe sich die sorbische Sprache beim Softwareanbieter Microsoft etabliert. Nächstes Ziel sei demnach eine sorbische Version für den Sprachassistenten Alexa.

Wie MDR SACHSEN auf seiner Internetseite mitteilt, sendet er aus Bautzen mit "Dobre ranje" täglich ein sorbischsprachiges Radio-Morgenmagazin und hat die wöchentliche Sendezeit um eine Stunde auf 27,5 Stunden verlängert.

MDR (wim)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 03. April 2023 | 14:00 Uhr