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Der sächsische Landesbauernverband rechnet weiterhin mit hohen Preisen für Milchprodukte wie Butter und dringt auf bessere Rahmenbedingungen für die Tierhaltung in Sachsen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / agefotostock

LandwirtschaftWeniger Kühe, teurere Butter – Bauernverband verlangt Erleichterungen

10. Januar 2025, 19:11 Uhr

Der Sächsische Landesbauernverband rechnet weiterhin mit hohen Preisen für Milchprodukte und dringt auf bessere Rahmenbedingungen für die Tierhaltung. Denn die Zahl der Rinder und Schweine in Sachsen ist auf den niedrigsten Stand seit 1992 gesunken.

Die Zahl der Rinder und Schweine in Sachsen ist laut Statistischem Landesamt auf den niedrigsten Stand seit 1992 gesunken. Weil in den vergangenen Jahren laut Landesbauernverband Sachsen die Milchproduktion stärker gesunken ist als der Verbrauch, sei eine Mangellage entstanden. Das hat wiederum Auswirkungen auf den Preis. Der sächsische Bauernverband fordert Erleichterungen für Tierhalter, um eine Trendwende zu erreichen.

Torsten Krawczyk, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, fordert bürokratische Hürden für die Bauern im Freistaat abzubauen. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Tierseuchen bereiten Sorgen

Zur Jahresauftakts-Tagung des Landesbauernverbandes Sachsen in Limbach-Oberfrohna sagte Präsident Torsten Krawczyk, man müsse die Bedingungen für regionale Verarbeitung und Vermarktung verbessern sowie bürokratische Hürden für Tierhalter abbauen. Krawczyk betonte, dass trotz hoher Preise für Milchprodukte wie Butter die Tierhaltung durch bürokratische Hürden und gesetzliche Vorgaben belastet werde. Sorgen bereiten auch die Ausbrüche von Tierseuchen, wie der Maul- und Klauenseuche oder der Blauzungenkrankheit.

Nach der Afrikanischer Schweinepest und Blauzungenkrankheit war am Freitag ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg gemeldet worden. Krawczyk hoffe sehr, dass die eingedämmt werden könne. Sie sei hochinfektiös und könne alle Huftiere befallen - egal ob Haus- oder Wildtiere.

Bauernverband will weniger Regeln und Bürokratie

Um die Tierhaltung in Sachsen zu stabilisieren, fordert der Bauernverband konkrete Erleichterungen für die Tierhalter. Sachsen habe eine weitaus geringere Tierdichte als andere Regionen in Deutschland und daher noch Potenzial, betonte der Bauernfunktionär. Er forderte, bürokratische Hürden, etwa bei der Fleischbeschau oder der Tötung von Weidetieren, deutlich zu reduzieren. Zudem seien die großen Unterschiede bei den Gebühren für die Fleischbeschau in den Landkreisen problematisch.

Um die regionale Tierhaltung zu fördern, sei es wichtig, die Verarbeitung und Vermarktung vor Ort weiterzuentwickeln. Krawczyk kritisierte auch neue Vorgaben beim Emissionsschutz, die insbesondere Milchviehbetriebe betreffen könnten.

Ruhe in die Branche eingekehrt

Nach Bauernprotesten vor einem Jahr ist es um den Berufsstand inzwischen ruhiger geworden. Damals hatten Landwirte mit Traktoren Autobahnauffahrten und Kreuzungen blockiert. Entzündet hatte sich der Protest an Plänen der Bundesregierung, Agrarsubventionen für Diesel abzuschaffen. Erbost waren Sachsens Bauern auch, weil sich die Auszahlung von EU-Zahlungen durch das Landesagrarministerium verzögerte. Nach dem Regierungswechsel in Dresden scheint die Stimmung inzwischen besser. Er sei deutlich gelöster als vor einem Jahr, bekannte Krawczyk. Grund dafür sei unter anderem, dass der neuen CDU-Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch selbst aus der Landwirtschaft komme.

Die Erzeugerpreise für Tierhalter seien aktuell auskömmlich, befand Krawczyk. Der Milchpreis sei binnen eines Jahres um etwa 20 Prozent auf mehr als 50 Cent je Kilogramm gestiegen.

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MDR (kav)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 10. Januar 2025 | 19:00 Uhr