Treffen in Berlin Kreisvorsitzende aus Sachsen fordern CDU mit klarer Kante
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Die Niederlage bei der Bundestagswahl erschütterte die CDU. In Sachsen büßte sie einen Großteil der über Jahrzehnte gehaltenen Direktmandate ein. Jetzt will sich die Partei neu aufstellen. An diesem Sonnabend werden Kreisvorsitzende aus ganz Deutschland in Berlin zusammenkommen. Die sächsischen Vertreter haben klare Vorstellungen, wie es weitergehen soll.

Nach der schweren Niederlage bei der Bundestagswahl im September leitet die CDU jetzt den Neuanfang ein. An diesem Sonnabend werden ihre 326 Kreisvorsitzenden in Berlin zusammenkommen. Mit dabei ist auch der langjährige Bautzener Kreisvorsitzende Michael Harig. Er kennt die Stimmung an der Basis und erwartet für das Treffen eine Generalaussprache.
Das habe dazu geführt, dass für den Wähler eine Unterscheidung zwischen CDU, SPD und Grünen kaum noch möglich sei, so Harig, der die Schwerpunkte der Union vor allem in der Wirtschafts- und Innenpolitik verortet.
Sächsische Union mit Sympathien für Merz
Für die Wahl einer neuen Führungsfigur sei eine Mitgliederbefragung der beste Weg, meinen viele in der sächsischen Union. Nicht wenige halten Friedrich Merz für den richtigen Kandidaten, um abtrünnigen konservativen Wählerinnen und Wählern wieder eine Heimat in der CDU zu bieten. "Weil er im Prinzip durch seine Programmatik und Rhetorik mehr oder weniger erstens, zweitens und drittens ansagen kann und auch ansagen wird. Davon bin ich überzeugt. Und das braucht die Partei gegenwärtig", denkt der Bautzener Landrat.
Klare Kante gegen AfD
Das könnten auch andere, sagt der Dresdner Kreisvorsitzende Markus Reichel, einer von vieren, die in Sachsen ein CDU-Direktmandat holen konnten. Er spricht sich dafür aus, dass frische Personen in die erste Reihe treten, wie der Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann. Der habe ebenfalls ein wertorientiertes, aber in den Lösungen auch modernes Konzept. Einig ist sich Reichel mit Harig in der grundsätzlichen Strategie: Die CDU müsse auch rechtskonservatives Wählerklientel wieder einfangen und trotzdem klare Kante gegen die AfD zeigen. Wichtig sei dabei die Frage, warum die CDU Wähler an andere Parteien verloren habe.
In 16 Regierungsjahren sei dieser Mut zur klaren Ansage und zur klaren Position der CDU manchmal abhanden gekommen, betont Reichel.
Magwas plädiert für Doppelspitze
Vor der Sitzung der Kreisvorsitzenden äußerte sich auch die neue Bundestagsvizepräsidentin der Union, Yvonne Magwas aus dem Vogtland: Sie plädiert dafür, eine Doppelspitze nicht von vornherein auszuschließen. "Mein Anliegen ist: Lasst uns doch einfach dieses Thema einmal offen diskutieren, ohne es gleich abzulehnen", sagt die CDU-Politikerin.
Quelle: MDR/sth/bd/ig/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHENSPIEGEL | 29. Oktober 2021 | 19:00 Uhr