Festwochenende 526. Bergstreittag in Schneeberg erinnert an Lohnkampf im Mittelalter

22. Juli 2022, 19:52 Uhr

Heutzutage kämpfen Beschäftigte gegen Lohndumping oder streiken bei Niedriglöhnen. 1496 gab es das auch schon. Damals haben sich Bergleute in Schneeberg erfolgreich gegen eine Lohnsenkung gewehrt. Seit mehr als einem halben Jahrtausend wird dieser Erfolg als "Bergstreittag" gefeiert. Dazu gehören Bergmannsparaden und Gottesdienste - in diesem Jahr zum 526. Mal.

von MDR SACHSEN

Mit einem Festwochenende begeht die Stadt Schneeberg den Bergstreittag. Mit dem Tag wird an ein Ereignis erinnert, das sich vor genau 526 Jahren zugetragen hat: Damals setzten sich die Bergleute gegen eine geplante Senkung ihres Lohnes zur Wehr. Der Streik zeigte Wirkung und ging als Bergstreittag in die Stadtgeschichte ein. In diesem Jahr gibt es wieder ein umfangreiches Festprogramm in der Bergstadt.

Das ist der Schneeberger Bergstreittag - Mit dem Bergsttreittag wird immer am 22. Juli, am Tag "Maria Magdalena", an den ersten Lohnstreik der Schneeberger Bergknappen im Jahr 1496 erinnert.

- Damals sollte der Wochenlohn der Hauer von zehn auf neun Groschen gesenkt werden, weil die Besitzer um steigende Produktionskosten auffangen wollten. Doch die Bergleute streikten und zogen mit wehenden Fahnen davon - ihr Protest hatte Erfolg. Stadt Schneeberg

Höhepunkte: Bergparade und Berggottesdienst

Am Freitag startet die große Bergparade ab 18.15 Uhr im Schneeberger Ortsteil Neustädtel und führt zur Kirche St. Wolfgang. Dort beginnt um 19 Uhr der traditionelle Berggottesdienst, der per Videoleinwand auf den Markt übertragen wird und auch als Live-Stream im Internet verfolgt werden kann. Im Anschluss treffen sich alle Bergmusikerinnen und -musiker und die Posaunenbläser zum Abschlusskonzert.

Während des Festwochenendes ist ein Programm rund um die Bergbautradition geplant. In Schneeberg wird es thematische Stadtführungen, Kleinbahnfahrten in die Bergbaulandschaft, einen Natur- und Kunsthandwerkermarkt, ein Holzbildhauersymposium und Konzerte geben.

Im vergangenen Jahr gab es coronabedingt keine Bergparade zum Schneeberger Bergstreittag. Auch der Berggottesdienst wurde hne Besucher gefeiert.

MDR (tfr/mw)