Advent im Erzgebirge Damit Uniformen nicht nass werden: Schneeberger opfern Bergaufzug für große Bergparade
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08. Dezember 2024, 17:12 Uhr
Etwa 400 Bergmänner und -frauen aus zahlreichen Orten und dem Ausland werden am Zweiten Advent zur großen traditionellen Bergparade in Schneeberg erwartet. Unentbehrlich dafür sind die traditionellen Uniformen der Bergleute. Damit diese nicht in feuchte Klamotten schlüpfen müssen, sagten die Schneeberger den Bergaufzug am Sonnabend ab. Wegen des Dauerregens wären hier alle bis auf die Haut durchnässt - und so schnell kann keine Uniform trocknen.
Ein großer kalter Dauerregen zog am Sonnabend durch das Schneeberger Land im Erzgebirge. Die Bergmänner und -frauen sagten deswegen den traditionellen Bergaufzug ab. "Die traditionellen Uniformen wären total durchnässt worden und bis zum großen Auftritt auf der Parade nicht wieder getrocknet, erklärte Klemens Markert vom Musikkorps Schneeberg MDR SACHSEN. Deswegen habe man sich entschlossen, hier zurückzustecken, um die Bergmannsuniformen für die große Parade parat zu haben.
Die traditionellen Uniformen wären total durchnässt worden und bis zum großen Auftritt auf der Parade nicht wieder getrocknet.
Über 400 Bergleute - auch aus dem Ausland
"Für den einen oder anderen war das ein bisschen dramatisch", sagte Danny Helmer, der Geschäftsführer des Kulturzentrums Schneeberg. "Das ist so ein bisschen Pflicht und Kür. Am Zweiten Advent ist die große Bergparade. Über 400 Bergfrauen und -männer laufen vom Stollen hier in die Altstadt. Um 17 Uhr gibt es das große Abschlusskonzert." Die große Bergparade habe hier Priorität.
"Wir sind nicht wasserscheu"
Damit die Bergleute und ihre Uniformen nicht nass werden, wurde auch das traditionelle Turmblasen am Sonnabend vom Rathaus auf die überdachte Weihnachtsmarkt-Bühne geholt. "Wir sind nicht wasserscheu", erläuterte Markert vom Musikkorps. "Doch wir müssen Mensch und Material schonen. In den nächsten Tagen und Wochen liegen noch viele Auftritte vor uns. Hier müssen wir Rücksicht auf die Gesundheit unserer Bergleute und die Instrumente nehmen."
Wir sind nicht wasserscheu. In den nächsten Wochen liegen noch viele Auftritte vor uns. Hier müssen wir Rücksicht auf die Gesundheit unserer Bergleute und die Instrumente nehmen.
Bergparaden – die Tradition im Erzgebirge
Die Schneeberger Bergparade ist eine von insgesamt 13 Bergparaden in Sachsen. Den Auftakt machten Chemnitz am ersten Adventswochenende sowie gestern Freiberg, Stollberg und Olbernhau. Weitere Aufzüge sind laut Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine unter anderem in Marienberg, Schwarzenberg und Zwickau vorgesehen. Die Abschluss-Parade findet traditionell am vierten Advent in Annaberg-Buchholz statt.
Bergparaden sind immaterielles Kulturerbe
Die ins Mittelalter zurückreichende Tradition der sächsischen Bergparaden und Bergaufzüge wurde 2016 als immaterielles Kulturerbe in Deutschland anerkannt. Eine Besonderheit ist das Mitwirken traditioneller Musikvereine, deren Entstehung auch in der bergmännischen Tradition verankert ist. Sie begleiten die Berg- und Hüttenleute, spielen historische und neuere Bergmärsche der einzelnen Reviere und Bergstädte. Auch Frauen und Kinder nehmen mittlerweile teil.
Früher fanden Bergaufzüge zu unterschiedlichen Anlässen statt, etwa zu Ehren der Obrigkeit oder im Kampf für die Interessen der Bergknapp- und Brüderschaften.
MDR (tomi/Ines Adam)/epd
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 07. Dezember 2024 | 19:00 Uhr
Schwarzwasser vor 5 Wochen
Glück auf,
ich bin von 1988 bis 1994 als Posaunist im Musikkorps mit gelaufen. In der Tracht.
So eine Begründung hab ich aber noch nicht gehört. Was der Klimawandel doch alles anrichten kann....
kroppi012020 vor 5 Wochen
Hallo MDR,
ja, dieses "Regenthema" haben Sie im Sachsenspiegel am Sonnabend gesendet, vielen Dank.
Aber, vom Lichtelfest am Sonntag..., kein Beitrag...!!!
Genau, das ist wirklich kein Beitrag Ihrerseits...!!! Für meine Rundfunkgebühren erwarte ich von meinem Heimatsender, dass ich auch aus meiner unmittelbaren Heimat, hier Erzgebirge, informiert werde, zumal das "Lichtelfest" nicht irgendein Fest ist, das ist Kult, das ist Tradition...!!!
Dafür senden Sie lieber von feiernden Syrern in Leipzig, die die Straßen blockieren, sogar den "Ring", das Wahrzeichen der friedlichen Revolution, sodass die Polizei absperren musste ...
Was soll dass...!?! Von denen bekommen Sie sicherlich keine Rundfunkgebühren und mit so einem Sendeverhalten katapultieren Sie den MDR auch immer mehr ins Abseits....
Ich bin enttäuscht...!!!
Vielen Dank.
Andreas Kropp
Werner_1955 vor 5 Wochen
Danke an die tollen guten Bergleute-
Eure Leistungen waren der Grundstein für unsere Sicherheit und Wohlstand.
So habt Ihr uns bis zum jahr 2000 unseren Wohlstand, Frieden und die Gesellschaft nach dem Krieg entscheidend geprägt und Ihr gut geholfen.