Sanierungsfortschritt Erzgebirgsklinikum auf gutem Weg aus der Insolvenz

08. April 2025, 21:16 Uhr

Das Amtsgericht Chemnitz hat den Insolvenzplan für das zahlungsunfähige Erzgebirgsklinikum bestätigt. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Knapp eine Woche zuvor hatte bereits die Gläubigerversammlung dem von der Klinikleitung vorgelegten Plan zugestimmt. Geschäftsführer Marcel Koch sprach von "einem ganz entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einem wirtschaftlich stabilen Unternehmen." Das Ende des Insolvenzverfahrens rücke damit in greifbare Nähe.

Mintfarbene Schrift auf metallic-grauem Untergrund mit dem Schriftzug 'Erzgebirgsklinikum'
Das Erzgebirgsklinikum soll ab Mitte 2026 wieder kostendeckend wirtschaften können. (Archivbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Fortschritt durch enge Zusammenarbeit

Das Erzgebirgsklinikum hatte im vergangenen Oktober ein Schutzschirmverfahren beantragt, um die Sanierung in Eigenregie durchführen zu können. Anfang Februar war das Verfahren offiziell gestartet worden.

Die Geschäftsführung hofft nun, es innerhalb der nächsten zwei Monate abschließen zu können. Es gebe eine große Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten, erklärte Koch und nannte neben dem Amtsgericht unter anderem den Betriebsrat und große Gläubigergruppen. Mit ihnen waren nach Angaben des Erzgebirgsklinikums Inhalte des Sanierungsplans schon vorab abgestimmt worden.

20 Mitarbeiter müssen gehen

Einige Maßnahmen wurden demnach bereits umgesetzt, darunter die Zentralisierung von Bereichen wie der Terminvergabe und dem Belegungsmanagement. Zudem werden in der Verwaltung bis zu 20 Stellen eingespart, zum Teil durch betriebsbedingte Kündigungen.

Außerdem wird die Gesamtzahl von 1.000 Betten im gesamten Klinikverbund um 155 im stationären Bereich verringert. Klappt alles wie geplant, rechnet Koch damit, dass das Erzgebirgsklinikum ab Mitte kommenden Jahres wieder kostendeckend arbeitet.

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch.
Unter Geschäftsführer Marcel Koch wurde mit der Sanierung in Eigenregie begonnen - zur Zufriedenheit der Gläubiger. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Kosten schneller als Einnahmen gestiegen

Das Unternehmen umfasst vier Krankenhäuser in Annaberg-Buchholz, Olbernhau, Stollberg und Zschopau. In finanzielle Schieflage geriet es Mitte vergangenen Jahres - nach Aussage der Geschäftsleitung durch den starken Kostenanstieg für Personal, Sachkosten und Energie. Zwar seien die Vergütungen der Krankenhäuser ebenfalls gestiegen, aber nicht schnell und stark genug, um dies ausgleichen zu können.

MDR (stt)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 08. April 2025 | 18:30 Uhr

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