Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben
Wegen der Schäden durch Borkenkäfer, Trockenheit und Sturm müssen derzeit viele Bäume gefällt werden. Das zerstört die Waldwege. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Rene Traut

WaldumbauWaldbesucher beschweren sich über kaputte Wege in Sachsen

28. Oktober 2022, 15:34 Uhr

In Sachsens Wäldern häufen sich die Ärgernisse. Waldwege sind kaputt und von Gräben zerfurcht. Äste und Stämme versperren die Wege. Deswegen gehen beim Staatsbetrieb Sachsenforst immer häufiger Beschwerden ein. Dabei verursachen viele Waldnutzer selbst schwere Schäden.

Rund 15 Prozent der Besucherinnen und Besucher der Wälder in Sachsen sind mit dem Zustand der Waldwege sehr unzufrieden. Das haben Umfragen des Staatsbetriebs Sachsenforst unter rund 1000 Befragten ergeben. Die Unzufriedenheit bemerkt auch der Leiter des Forstbezirks Eibenstock, Clemens Weiser: "Einige Waldbesucher scheinen sich sehr über den Zustand der Wege zu ärgern und melden sich bei uns." Der Forstbetrieb sei für 20.500 Hektar Wald verantwortlich und investiert jährlich rund eine Million Euro in den Erhalt der Waldwege. Allein davon sind laut Weiser 340 Kilometer Waldweg sehr pflegeintensiv, weil diese von schwereren Maschinen und Lkw befahren werden müssen.

Für welche Waldwege ist der Staatsbetrieb Sachsenforst zuständig?Der Anteil des Staatswaldes liegt in Sachsen bei 39 Prozent. Das entspricht einer Fläche von 205.000 Hektar des Landeswaldes. Auf dieser Fläche werden 13.000 Kilometer Waldweg durch Sachsenforst bewirtschaftet. Die Hauptfläche des Waldes im Freistaat ist im Privatbesitz.Quelle: Staatsbetrieb Sachsenforst

Fällungen durch Trockenheit notwendig

Waldwege würden derzeit häufiger durch Fällmaschinen beschädigt, die durch die Trockenheit abgestorbene Bäume fällen müssen. Äste und Stämme versperrten dadurch häufiger die Wege. Der Borkenkäferbefall, Trockenheit und Stürme hätten die Situation verschärft, erklärt der Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst Renke Coordes: "Da wir häufiger eingreifen müssen, um Bäume zu entnehmen, werden auch die Wege mehr beansprucht. Aber dadurch häufen sich auch die Beschwerden."

Renke Coordes ist Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst. Bildrechte: Sachsenforst

Da wir häufiger eingreifen müssen, um Bäume zu entnehmen, werden auch die Wege mehr beansprucht.

Renke Coordes | Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst

Quads und Motorräder zerstören Waldwege

Doch der Sachsenforst-Sprecher nennt auch die Waldbesucherinnen und -besucher selbst als Verursacher der Schäden. Motorräder und Quads würden ebenso Waldwege zerstören, Müll werde illegal entsorgt und das Rauchverbot in den Wäldern missachtet. Pilzsucher seien aktuell auch ein Problem, so Coordes: "Sie blockieren mit ihren geparkten Autos Rettungswagen oder Forstmaschinen."

Verständnis der Waldbesucher gewünscht

Elke Eichler vom Sächsischen Wander- und Bergsportverband in Dresden wünscht sich von den Waldbesuchern ebenfalls mehr Verständnis. Zwar stimme es, dass die Waldwege in einem schlechtem Zustand seien, aber das ließe sich nicht immer vermeiden: "Manchmal dauert es eben seine Zeit, bis die Wege wieder in Ordnung gebracht werden."

MDR (phb)/dpa