Flaggen mit dem Logo "Chemnitz 2025"
Auch die Evangelische Landeskirche will beim Kulturhauptstadt-Jahr 2025 mitmischen - und hat jetzt eigens dafür einen Pfarrer berufen. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Hendrik Schmidt

Amtseinführung Chemnitz bekommt Pfarrer eigens für Kulturhauptstadt

03. April 2022, 16:19 Uhr

Die zukünftige Kulturhauptstadt Chemnitz bekommt einen Kulturhauptstadt-Pfarrer. Holger Bartsch wird am Sonntag von der Evangelischen Landeskirche in sein neues Amt eingeführt. MDR SACHSEN hat mit dem 52-Jährigen über seine Pläne und Hoffnungen gesprochen.

Holger Bartsch ist der neue Kulturhauptstadt-Pfarrer von Chemnitz. Der gebürtige Erzgebirger hat in den vergangenen zehn Jahren als Jugendpfarrer in Chemnitz gearbeitet und will sich in den nächsten Jahren bis 2025 dem Thema Kirche und Kulturhauptstadt widmen. Am Sonntag wird er in der Kirche St. Petri am Chemnitzer Theaterplatz in sein neues Amt eingeführt.

Wie kam es zu der Idee, eines Kulturhauptstadt-Pfarrers?

Die Evangelische Landeskirche hat gesagt, bei so einem so wichtigen Ereignis kann die Kirche nicht abseits stehen. Kunst und Kultur drücken sich ja letztlich auch im Glauben aus und die Kirchen selbst sind ja auch Kulturträger. Und nicht zuletzt wollen wir auch unsere Gemeinden aufrufen, beim Kulturstadtjahr mit eigenen Ideen und Impulsen mitzumachen.

Wie kann sich die Kirche denn beteiligen?

Ganz konkret. Es werden ja viele Christen als Kulturhauptstadtgäste nach Chemnitz kommen. Und denen werden unsere Gemeinden auch Unterstützung, Hilfe und - wenn Sie so wollen - Heimat anbieten. Und auch die Gemeinden in der Kulturhauptstadtregion werden eingebunden. Denn auf dem sogenannten "Purple Path", also dem Kulturpfad durch die Region, sind ja viele Kirchen und religiös interessante Orte, die kulturhistorisch interessant und sehenswert sind. Die wollen wir natürlich präsentieren.

Was sehen Sie als Ihre Hauptaufgabe?

Wir als Kirche wollen uns an der Kulturhauptstadt beteiligen. Und wir wenden uns dabei an alle: also alte, junge, religiöse und nicht religiöse Menschen. Die Möglichkeiten sind da verschieden und da wollen wir schauen, welche Projekte wir gemeinsam realisieren können. Ich will zu Künstlern und Kulturschaffenden Kontakte knüpfen und die Kirchgemeinden mit den Akteuren der Kulturhauptstadt vernetzen.

Sie halten ja auch eine Predigt zur Amtseinführung. Worum wird es in dieser Predigt gehen?

Im Mittelpunkt steht die Geschichte der Heilung eines Blinden aus dem Lukas-Evangelium. Das soll auch an das Motto der Kulturhauptstadt anknüpfen "See the unseen". Denn da geht es ja auch um das Sehen von bisher eher unsichtbaren Dingen. Wenn man offen ist und neugierig, dann wird Unsichtbares plötzlich sicht- und erfahrbar. Außerdem wird der Gottestdienst begleitet vom Chemnitzer Musiker-Duo "Foreghost". Sie werden ihren Titel "Invisible" spielen, der das Thema musikalisch aufgreift.

Was wird ihre Hauptaufgabe in den nächsten Monaten sein?

Wir stehen ja noch am Anfang. Deshalb werde ich erstmal alle Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren prüfen - also Netzwerkarbeit. Das kenne ich schon aus meiner Arbeit als Jugendpfarrer und das hat mir schon immer viel Spaß gemacht. Dann wird man ziemlich schnell sehen, wie aus den Netzwerken konkrete Projekte wachsen können.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 03. April 2022 | 13:00 Uhr

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