MillionenschadenGießerei in Chemnitz: Großbrand brach bei Produktion aus
Am späten Freitagnachmittag war ein Brand in einer Gießerei in Chemnitz ausgebrochen. Nachdem die Löscharbeiten am Sonntag eingestellt werden konnten, haben nun die Brandursachenermittler die mögliche Ursache des Feuers festgestellt.
- Die Brandursachenermittlung ist nach einem Großbrand in einer Gießerei in Chemnitz abgeschlossen.
- Bei dem Brand entstand ein Schaden in Millionenhöhe.
- Die Unternehmen in der benachbarten Schönherrfabrik sind zurzeit ohne Gasanschluss.
Nach dem Großbrand in einer Gießerei in Chemnitz am Freitagabend hat die Polizei das Ergebnis der Brandursachenermittlung bekannt gegeben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sei das Feuer aufgrund der Gesamtumstände des Produktionsprozesses ausgebrochen. Es habe sich weder ein vorsätzlicher noch fahrlässiger Straftatverdacht ergeben. Alle etwa 60 Mitarbeiter konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, verletzt wurde niemand.
Millionenschaden in der Gießerei
Das Unternehmen, in dem insgesamt rund 380 Mitarbeiter arbeiten, wird vorübergehend die Produktion einstellen müssen. Der Schaden sei auf alle Fälle siebenstellig, sagte Torsten Stein, Technischer Geschäftsführer der Gienanth-Gruppe. Zunächst sollen schon gegossene Teile weiterverarbeitet werden. Wie es dann für die Beschäftigten konkret weitergehe, solle in der kommenden Woche auch im Gespräch mit der Agentur für Arbeit geklärt werden, sagte Stein. Die Stadt Chemnitz hat ihre Unterstützung zugesichert.
Unternehmen in Schönherrfabrik ohne Gasanschluss
Die benachbarte Schönherrfabrik ist Sitz von mehr als 80 Unternehmen und Gewerbetreibenden. Das Areal war zwar nicht direkt von dem Brand betroffen, kämpft aber trotzdem mit den Auswirkungen. "Wir haben zurzeit kein Gas, weil der Gasanschluss im Prinzip an einer zentralen Leitung bei der Gießerei hängt", sagte Geschäftsführer Steve Tietze. "Jetzt soll das Gebäude erst mal gesichert werden und bevor der Gasanschluss erneuert wird, muss geprüft werden, inwieweit die Fassade dort abgerissen werden muss." Diese sei stark einsturzgefährdet.
Ansonsten sei die Zufahrt zur Schönherrfabrik eingeschränkt. "Aber wir haben ja zwei Zufahrten", so Tietze. "Die Industriezufahrt ist jetzt gesperrt, die vordere Einfahrt ist geöffnet, so dass es möglich ist, aufs Gelände zu kommen."
Rauchwarnung und Evakuierung am Freitag
Die Halle, in der Eisengussteile für Nutzfahrzeuge hergestellt werden, brannte am Freitag komplett aus. Über Chemnitz war eine Rauchwolke zu sehen und es galt eine Rauchwarnung für die Bevölkerung. Weitere Firmen in umliegenden Gebäuden wurden laut Polizei geräumt, 52 Anwohner im direkten Umfeld mussten ihre Wohnungen verlassen. Gegen 22:20 Uhr konnte die Evakuierung aufgehoben werden. Am Sonntag hieß es von der Stadt, dass die Löscharbeiten abgeschlossen, das Areal aber weiter abgesperrt sei.
MDR (ali)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 05. Juni 2023 | 14:30 Uhr