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NeubauDscheladas haben in Chemnitz ein "oberaffengeiles" Zuhause

25. Mai 2023, 19:38 Uhr

Der Tierpark Chemnitz hat eine neue Attraktion: 18 Dscheladas, auch Blutbrustpaviane genannt, sind vom nordrhein-westfälischen Rheine ins Erzgebirgsvorland gezogen. Ihre neue Wohnung war nicht ganz billig, gefällt ihnen aber augenscheinlich gut. Hinter dem Projekt steht der Förderverein des Tierparks, für den die Anlage das bisher größte Vorhaben war.

Zur feierlichen Eröffnung ihres neuen Zuhauses im Tierpark Chemnitz am Donnerstag machen die 18 Dscheladas das, was sie immer tun: sie fressen, lausen sich oder sitzen in der Sonne. Das geschäftige Treiben der Menschen hinter dem Zaun juckt die Blutbrustpaviane, wie die Dscheladas wegen ihres auffälligen roten Flecks vorne auch genannt werden, herzlich wenig.

Auch dem "Bauherrn" ihres neuen Heims, dem Chef des Tierpark-Fördervereins Thomas Paarmann, schenken sie kaum Beachtung. Dabei hat er mit dem Verein die Bausumme von 650.000 Euro zusammengetragen.

"Generell haben wir in den vergangenen drei Jahren fast 1,5 Millionen Euro investiert in die Hyänenanlage, in den Eiszeitspielplatz und nun in diese Anlage", erzählt Paarmann. Das sei das teuerste Projekt des Vereins, verrät der Fördervereins-Chef. "Wir haben das große Glück, immer einmal einen Nachlass zu bekommen. Dazu kommen 400 Patenschaften und auch Spenden und Sponsoren." Auch die Stadt unterstütze den Förderverein.

Für die neue Anlage seien drei ungenutzte alte Ställe abgerissen, Betonflächen beseitigt und renaturiert worden, erklärt Paarmann. "Damit kommt auch die Landschaft des Tierparks mit seinem Baumbestand ganz anders zur Geltung."

Das sind Dscheladas- Dscheladas, auch Blutbrustpaviane genannt, leben in freier Wildbahn im äthiopischen Hochland.
- Ihren Namen haben sie von einem roten, unbehaarten Fleck auf der Brust.
- Sie ernähren sich fast ausschließlich von Gras. - Dscheladas leben in Familienverbänden. Da sie verträglich sind, können so Gruppen von mehreren hundert Tieren zusammenleben.
- In Deutschland werden Dscheladas in sechs Tierparks gehalten.
Quelle: www.tierportraet.ch

Neue Mitbewohner sollen bald einziehen

Noch haben die Dscheladas die 3.000 Quadratmeter und das großzügige Stallgebäude ganz für sich allein. Aber wie das mit begehrten Wohngegenden so ist - in einiger Zeit werden auch Steinböcke ihr Revier im Affengehege beziehen. Für Paarmann ist das die perfekte Verbindung, weil der Tierpark verschiedene Themengebiete miteinander verknüpft. "Hier gibt es einen guten Übergang von der Eiszeitsteppe in den späteren Themenbereich Afrika. Die Steinböcke, die schon zur Eiszeit gelebt haben und die afrikanischen Dscheladas passen da sehr gut zusammen."

Tierparkchefin kann mit und auf den Förderverein bauen

Tierparkleiterin Anja Dube lobt die Arbeit des Vereins. "Wir können uns sehr glücklich schätzen. Was der Verein hier stemmt ist sehr, sehr toll und hilft uns unwahrscheinlich." Sie sei froh, dass der Verein den Tierpark finanziell unterstütze, aber auch Werbung, Lobbyarbeit und Arbeitseinsätze mache. "Das ist für uns eine sehr große Hilfe, weil es im wahrsten Sinne des Wortes unsere Tierparkfreunde sind."

Das ist für uns eine sehr große Hilfe, weil es im wahrsten Sinne des Wortes unsere Tierparkfreunde sind.

Anja Dube | Direktorin Tierpark Chemnitz

Die Tierparkfreunde haben auch schon die nächsten Projekte im Sinn. Eine Dachsanlage im Wildgatter und ein Erlebnisbauernhof am Eingang des Tierparks sollen bald entstehen. Ins Immobiliendeutsch übersetzt bedeutet das dann ein "attraktives Wohnumfeld" für die Dscheladas. Und auch für die Zoobesucher.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 25. Mai 2023 | 19:00 Uhr