Schwere VerletzungenNachwuchspolizist stürzt aus Fenster der Polizeifachschule Chemnitz
Das Landespolizeipräsidium ermittelt intern zu einem Unfall an der Polizeifachschule in Chemnitz. Dort verletzte sich ein Polizeifachschüler schwer - er war aus dem Fenster gestürzt. Aber warum
In der Nacht zu Dienstag ist ein Polizeimeisteranwärter an der Polizeifachschule Chemnitz aus dem Fenster eines Lehrgebäudes gestürzt. Der 24 Jahre alte Mann wurde dabei schwer verletzt und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Wie das Landespolizeipräsidium in Dresden mitteilt, gehen die Ermittler von einem Unfall aus. Die genauen Umstände seien allerdings noch unklar.
Demnach wurde bei dem verletzten Anwärter Alkoholgeruch festgestellt. Die Auswertung dazu stehe noch aus. Wie das Landespolizeipräsidium weiter mitteilte, hatten am Montagabend offenbar mehrere Polizeischüler gemeinsam ihren Klausurerfolg auf dem Areal der Bereitschaftspolizei gefeiert. Auch der später verletzte Anwärter habe an dieser Feier teilgenommen.
Interne Untersuchung angeordnet
Wegen des Vorfalles hat das Landespolizeipräsidium im Innenministerium am Donnerstag eine interne Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Dabei sollen die Einzelheiten aufgeklärt und Schlussfolgerungen gezogen werden, sagte Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa. "Wenn wir wissen, wie es dazu kommen konnte, dann werden wir konsequent die nötigen Schlüsse ziehen und handeln." Ziel müsse es sein, solche Vorfälle bei der Polizei Sachsen nicht nur zu vermeiden, sondern künftig auszuschließen.
Das Landespolizeipräsidium rechnet für Mitte Juni mit Ergebnissen der internen Untersuchung.
Wenn wir wissen, wie es dazu kommen konnte, dann werden wir konsequent die nötigen Schlüsse ziehen und handeln.
Jörg Kubiessa | Landespolizeipräsident Sachsen
Sachsens Polizei in den Schlagzeilen
In den vergangenen Wochen geriet sächsischen Polizei immer wieder in die Schlagzeilen. Ende April wurde bekannt, dass die Polizei Thüringen gegen zwei sächsische Polizeischüler wegen des Verdachts der Beleidigung ermittelt. Sie sollen eine Frau in Nordhausen verbal angegangen haben. Auch die Mobilen Einsatzkommandos gerieten immer wieder in die Kritik. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) reagierte auf die Skandale und umstrittenen Personalentscheidungen, indem er den CDU-Politiker Roland Wöller als Innenminister entließ. Sein Nachfolger Armin Schuster (CDU) ist seit Ende April im Amt.
MDR (tfr, kk)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | Nachrichten aus dem Regionalstudio Chemnitz | 12. Mai 2022 | 17:30 Uhr