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EngagementWie Hunderte Freiwillige die Kulturhauptstadt Chemnitz bereichern

06. Januar 2025, 04:00 Uhr

Sie sind die ehrenamtlichen Botschafter und Botschafterinnen von Chemnitz 2025: die gut 800 Freiwilligen, die das Kulturhauptstadtjahr aktiv mitgestalten und bei diversen Veranstaltungen unterstützen. Sie sind eingesetzt bei Künstlerbetreuung und Logistik, helfen im Pressezentrum oder an Infoständen. Hier geben einige von ihnen Auskunft, warum sie das machen.

Da gibt es die Studentin Christina, den Ingenieur Jan, den Industriekaufmann Danny oder auch Peter und Karin, ein Ehepaar im Ruhestand. Sie wollen ihre Stadt "mal von der schönen Seite zeigen" oder Chemnitz "einfach ein bisschen über die Ländergrenzen von Sachsen hinaustragen." So erzählen sie.

Neben ihnen gibt es hunderte weitere Chemnitzer und Chemnitzerinnen aus sämtlichen Teilen der Gesellschaft, die aktiv teilhaben und ihren Beitrag leisten wollen, wenn Chemnitz in diesem Jahr nun wirklich Europäische Kulturhauptstadt ist.

Wollen helfen und dabei sein: Interessierte bei einer Infoveranstaltung für Freiwillige für Chemnitz 2025. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Rund 800 Freiwillige engagieren sich für die Kulturhauptstadt Chemnitz

Wenn man genau hinschaut, ist ein Großteil der rund 800 freiwilligen Helfer und Helferinnen über 50 Jahre alt. Besonders Senioren bringen sich im Kulturhauptstadtjahr ein. Aber auch Chemnitzer mit Vollzeitjob oder Studentinnen wie Christina Ullrich haben sich angemeldet.

Sie sagt, neben ihrem Masterstudiengang arbeite sie "in der Kommunikationsrichtung" und habe den Eindruck, "man kann da seine Stärken ganz gut im Freiwilligen-Programm einbringen". Mit ihrem Studium könne sie das gut vereinbaren.

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Chemnitzer Bewohner zeigen den Besuchern ihre Stadt

So war Christina bereits bei der Eröffnung des Besucherzentrums in der sanierten Hartmannfabrik dabei, hat Gäste durchs Haus geführt und Info-Flyer verteilt. Außerdem ist sie im Kernteam des Projekts "Free Walking Tour", das 2025 besondere Stadtführungen organisieren will: Dabei sollen Gäste von Chemnitzern durch die Stadt geführt werden, Besucher der Kulturhauptstadt mit Einheimischen ins Gespräch kommen.

Eröffnung des Besucherzentrums in der Hartmannfabrik. Bildrechte: Peter Rossner

Zum Beispiel mit Christine Hempel, die als Rentnerin viel Zeit hat und sich so einen Einsatz gut vorstellen kann: "Ich würde auch gern Stadtführungen machen, organisatorisch im Büro mitarbeiten, in der Eröffnungswoche dabei sein … ja, einfach präsent sein und mithelfen."

Der besondere Mitmachfaktor von Chemnitz

Dass bereits mehr als 800 Menschen mithelfen wollen, freut die hauptamtlichen Organisatoren sehr, vor allem den Programmgeschäftsführer der Chemnitz 2025 gGmbH, Stefan Schmidtke. "Unsere Kulturhauptstadt unterscheidet sich eben doch sehr stark von anderen, weil sie von einem Mitmach- und Beteiligungsfaktor geprägt ist", erklärt er überzeugt und ergänzt: "An die Menschen ranzukommen ist ja manchmal gar nicht so einfach, obwohl jeder eine Meinung dazu hat, wie er abgeholt werden würde."

Der Geschäftsführer der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH, Stefan Schmidtke, ist zufrieden mit der Beteiligung der Chemnitzer. Bildrechte: Philipp Köhler

Dass das "Rankommen" an die Menschen doch bei vielen funktioniert, bestätigen auch Peter Müller und Karin Hänschen. Das pensionierte Ehepaar ist seit mehreren Monaten im Freiwilligen-Team und begeistert von dem, was es schon alles erlebt hat.

Unsere Kulturhauptstadt unterscheidet sich stark von anderen, weil sie von einem Mitmach- und Beteiligungsfaktor geprägt ist.

Stefan Schmidtke | Kulturhauptstadt

Bereits im Vorfeld des Kulturhauptstadtjahres gab es in Chemnitz viel kulturelles Bürgerengagement, zum Beispiel beim Fahrradkino. Bildrechte: Peter Rossner/KH 2025

Geschult für Erste Hilfe und Deeskalation

Karin und Peter helfen bei verschiedenen Veranstaltungen beim Aufbau und bei der Absicherung. Als Beispiel nennen sie das Lichtfestival. "Bei der Pochen-Biennale waren wir mit dabei, oder jetzt bei Zwönitz zur Adventsveranstaltung, wo viel gebastelt wurde, das war ganz super." Um all das machen zu können, haben sie extra einen Erste-Hilfe-Kurs und einen Deeskalations-Lehrgang absolviert.

Spätestens am 18. Januar werden sie wieder im Einsatz sein: zur großen Eröffnungsfeier der Europäischen Kulturhauptstadt "Chemnitz 2025".

Quelle: MDR KULTUR, MDR SACHSEN
Redaktionelle Bearbeitung: lm

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Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 06. August 2024 | 20:15 Uhr