Kulturhauptstadt 2025Stadtwirtschaft Chemnitz soll Ort für Kreative werden
Das Areal der ehemaligen Chemnitzer Stadtwirtschaft soll endlich aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden. Der mehrere tausend Quadratmeter große Komplex ist eine der Interventionsflächen der Kulturhauptstadt 2025. Die Pläne für das Gelände wurden am Donnerstagnachmittag der Öffentlichkeit vorgestellt.
- Die Stadtwirtschaft auf dem Sonnenberg soll zukünftig Mieterinnen und Mietern aus den Bereichen Kunst, Kultur, Soziales, Bildung und Kreativwirtschaft Platz bieten.
- Erster Mieter ist die Mitmach-Werkstatt "Fablab" des Vereins "Stadtfabrikanten".
- Beim Außengelände soll die Stadtgesellschaft viel Mitspracherecht bei der Gestaltung bekommen.
Rund 70 Personen drängten sich am Donnerstagnachmittag in einem Veranstaltungsraum der Stadtwirtschaft auf dem Sonnenberg. Sie alle waren gekommen, um sich die Pläne für das Areal mit rund 6.000 Quadratmetern Nutzfläche anzuhören. Die Gebäude werden gerade von der Stadt Chemnitz saniert und sollen dann einer Vielzahl Mieterinnen und Mietern aus den Bereichen Kunst, Kultur, Soziales, Bildung und Kreativwirtschaft Platz bieten.
Außerdem soll eine sogenannte Kiezkantine eingerichtet werden, berichtet Grit Stillger vom Stadtplanungsamt über erste Ideen. "In der Kiezkantine soll es einfache Speisen geben und Leute sollen einfach mal zum Klönen, zum Kaffeetrinken und zum Miteinander-Arbeiten kommen können", so Stillger. Zusätzlich sind verschiedene Werkstätten sowie ein Veranstaltungsraum geplant, der sowohl von den Mietern als auch anderen Engagierten genutzt werden kann.
Mitmach-Werkstatt "Fablab" zieht ein
Ein erster Mieter ist mit der offenen Werkstatt "Fablab" des Vereins "Stadtfabrikanten" bereits gefunden. Diese wollen von ihrem bisherigen Standort auf dem Sonnenberg umziehen und so auch mehr Platz für ihre Projekte haben. "Das ist ein gemeinnütziger Verein, der verschiedene Maschinen anbietet, wo man sich ausprobieren kann, 3D-Drucker, Metalldrucker und so weiter und so fort", sagt Stillger.
Sich ausprobieren und Mitmachen ist eine der großen Überschriften der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Zur Informationsveranstaltung der Stadtwirtschaft kamen jedoch erst mal eher potentielle Mietinteressenten, als Menschen, die im Stadtteil Sonnenberg zuhause sind. Das Team der Stadtwirtschaft hofft trotzdem auf viele Anwohnerinnen und Anwohner, die sich beteiligen wollen.
Stadtgesellschaft soll Außengelände mitgestalten
"Die Stadtgesellschaft, die Nachbar- und Nachbarinnenschaft hat die Möglichkeit, hier vor allem an der Gestaltung des Geländes mitzuwirken", sagt Octavio Gulde, der für das Community-Management zuständig ist. Ein großer Teil des Geländes solle tagsüber frei zugänglich sein. "Es geht um eine Gestaltung von Begrünung, der Fassaden und auch dem Sitzmobiliar", so Gulde. "Das können wir gemeinsam rausfinden, wie das aussehen soll."
Auch Gewerbetreibende, die bereits seit rund 20 Jahren auf dem Stadtwirtschaft-Gelände ansässig sind, wie zum Beispiel eine Autowerkstatt und ein Hausmeisterdienst, sollen nicht außen vor gelassen werden. Es sei ein ständiger Aushandlungsprozess, erklärt Gulde. "Es gibt eine Baustelle, es wird Boden aufgerissen, Presslufthämmer hämmern, neue Ideen und auch andere Personen kommen mit auf das Gelände", sagt er. "Dieser Prozess, sich miteinander anzuschauen, wohin geht die Reise, wie können wir auch gut zusammenarbeiten, das erfordert natürlich Zeit, Kommunikation und auch einen guten Dialog."
Im ersten Quartal 2024 sollen bereits die ersten neuen Mieterinnen und Mieter in die ehemalige Stadtwirtschaft auf dem Chemnitzer Sonnenberg einziehen. Der Startschuss für alle, die sich für die Räume interessieren, ist am Donnerstag gefallen.
MDR (ali)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 24. Februar 2023 | 14:30 Uhr