Kulturhauptstadt Chemnitz
Mit einem Feuerwerk hatte die Stadt Chemnitz im Oktober die Jury-Entscheidung zugunsten der Kulturhauptstadt-Bewerbung gefeiert. Bildrechte: Harry Härtel

Entscheidung Kulturminister bestätigen Chemnitz als Kulturhauptstadt 2025

11. Januar 2021, 18:55 Uhr

Chemnitz wird Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2025. Die Kulturministerkonferenz folgte am Montag einstimmig dem Expertenvotum der europäischen Auswahljury. Gleichzeitig sprachen sich die Minister dafür aus, in Zukunft einen transparenteren Auswahlprozess zu etablieren.

Die Entscheidung der Kulturminister war zwischenzeitlich vertagt worden, nachdem Vorwürfe gegen das Vergabeverfahren laut geworden waren. Der Vorsitzende der Kulturministerkonferenz und Berliner Kultursenator, Klaus Lederer, äußerte sich erfreut über die Entscheidung. "Das mehrjährige und mehrstufige Verfahren zur Auswahl der deutschen Kulturhauptstadt Europas 2025 ist nun mit dem Votum für Chemnitz zu einem guten und erfolgreichen Abschluss gekommen." Chemnitz werde damit zu einem kulturellen Aushängeschild Deutschlands mit nationaler, europäischer und internationaler Strahlkraft.

Überzeugendes Konzept der Stadt Chemnitz

In einer Mitteilung lobte die Kulturministerkonferenz das überzeugende Bewerberkonzept der Stadt Chemnitz, die sich unter dem Titel "Unseen – European Makers of Democracy" für den Kulturhauptstadt-Titel beworben hatte. Die Ministerinnen und Minister dankten der Fachjury ausdrücklich für ihre fundierte Arbeit.

Der Entscheidung am Montagnachmittag war ein Gespräch mit der Jury-Vorsitzenden Sylvia Amann vorausgegangen. Darin sei es um Fragen im Zusammenhang mit der Auswahl der Kulturhauptstadt Europas 2025 gegangen, die in den Medien aufgetaucht seien, hieß es weiter. Im Dezember war in Medienberichten von Vetternwirtschaft bei den Beratern und der Jury die Rede gewesen.

Sächsische Kulturministerin sagt Unterstützung zu

Nach der formalen Bestätigung der Chemnitzer Kulturhauptstadt-Bewerbung hat die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch eine Unterstützung des Freistaates zugesagt. "Für mich als Kulturministerin ist es jetzt wichtig, diesen Schwung zu nutzen. Wir werden Chemnitz als Freistaat wie angekündigt finanziell und personell unterstützen."

Chemnitzer OB: Wir werden gute Gastgeber sein

Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) teilte am Montagnachmittag mit, dass er sich über das Ausräumen aller Zweifel an der Bewerbung der Stadt freue. "Wir werden 2025 ein guter Gastgeber für Europa sein und mit Europa darüber sprechen, wie wir die gemeinsamen, wichtigen Themen angehen wollen." Die Vorbereitungen für das Kulturhauptstadtjahr seien in vollem Gange. Jetzt werde der Spielplan für das gesamte Jahr 2025 entwickelt.

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Quelle: MDR/dk/tfr/dpa

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 11.01.2021 | 19:00 Uhr

2 Kommentare

MAENNLEiN-VON-DiESER-WELT am 12.01.2021

Im Grunde ist doch jedes noch so kleine Kuh-Kaff,

ähm, verzeiht, jede winzige Kommune mit ihrem

Heimatmuseum eine eigene Kulturhauptstadt

für sich ...?!


Mag schon sein, dass die Nürnberger Kongresshalle, das Dokumentationszentrum

und das ehemalige Reichsparteitagsgelände oder das Germanische

Nationalmuseum für einige Zeitgenoss:innen keine beispielgebende

Kultur behaupten - Nürnberg hat noch so viel mehr zu bieten

als nur Lebkong und Christkindlesmarkt und Fränggische Lebensart ...




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...und die Auswahlkriterien der Kulturhauptstadt sind ja nun wirklich nicht sehr transparent gewesen ! Ist das bei Juries nicht immer so ? Schaut doch nur mal
bei DSDS oder GNTM oder PRiNCE CHARMiNG rein... ;-)

Bis 2025 wird noch viel passieren ! Glück auf den Weg, Chemnitz !

...möge Nürnberg sich später noch mal neu bewerben,
wenn der Saal der Neuen Meistersingerhalle steht ! :-D

Chemnitz1986 am 11.01.2021

Der bayrische Landes-Kunstminister Bernd Sibler (CSU) sprach davon "kein schlechter Verlierer sein zu wollen" und deshalb die Vorgänge um die Vergabe des Titels Europäische Kulturhauptstadt überprüfen zu lassen.

Der gesamte Bewerbungsprozess zog sich über 4 Jahre hin! Man darf annehmen, dass diese Zeitspanne lang genug ist, um sich mit dem Vergabeverfahren und der Zusammenarbeit mit den Beratern auseinanderzusetzen. Merkwürdigerweise fiel dies Herrn Siebler aber erst ein, nachdem Chemnitz anstatt Nürnberg den Titel erhielt. Man darf vermuten, wäre es anders ausgegangen, wären keine Misstöne über das Verfahren aus Bayern zu hören gewesen... Honi soit qui mal y pense.

Entweder hat Herr Siebler keine Ahnung von der Materie, was peinlich für ihn als Kunst-Minister wäre, oder er ist vielleicht doch einfach nur ein schlechter Verlierer.

Umso mehr freue ich mich nun erst recht, dass Chemnitz den Titel geholt hat.

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