Polizeiausbildung Erneut Rechtsextremismus-Verdacht bei drei sächsischen Polizeischülern

10. März 2023, 12:45 Uhr

Immer wieder gibt es Ermittlungen gegen Auszubildende der sächsischen Polizei. Nicht selten werden diese Ermittlungen durch rechtsextreme Handlungen und Äußerungen der angehenden Beamten ausgelöst. Am Freitag wurde bekannt, dass die Chemnitzer Polizei gegen drei Schüler der Polizeifachschule Schneeberg ermittelt. Sie sollen dem Nationalsozialismus gehuldigt haben.

Die Chemnitzer Kriminalpolizei ermittelt gegen drei Auszubildende der Polizei Sachsen. Nach Angaben der Polizeifachschule Schneeberg sind die drei Männer dienstlich und privat durch "Handlungen und Äußerungen mit Bezug zum Nationalsozialismus" aufgefallen. Interne Hinweis von Zeugen hätten zu den Ermittlungen geführt.

Polizeipräsident verurteilt rechtsextremes Gedankengut

Für Polizisten, die nationalsozialistisches Gedankengut verherrlichen, gebe es keine Toleranz, sagte der Chemnitzer Polizeipräsident Carsten Kaempf, der derzeit kommissarisch auch die Polizeihochschule und die Fachschulen in Leipzig, Chemnitz sowie Schneeberg leitet. "Sollten sich die Vorwürfe nach Abschluss der Ermittlungen bestätigen, werden die Tatverdächtigen die volle Verantwortung übernehmen müssen", so Kaempf. In der sächsischen Polizei sei für rechtes Gedankengut kein Platz.

Auszubildenden droht Entlassung

Den zwei Männern im Alter von 20 Jahren und einem 22-Jährigen, die aus dem Erzgebirge stammen, wurde laut Kaempf das Führen der Dienstgeschäfte untersagt. Sie dürfen demnach nicht mehr an der Ausbildung teilnehmen, ihnen droht die Entlassung. Sie hätten im September 2021 an der Polizeifachschule Schneeberg eine zweieinhalbjährige Ausbildung begonnen, hieß es.

MDR (ben)/dpa,epd

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 10. März 2023 | 13:00 Uhr

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