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Auf den Emporen der Stadtkirche St. Petri verbaut eine brandenburgische Orgelbaufirma aktuell große und schwere Basspfeifen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Neues musikalisches ErlebnisRiesenpfeifen für Kirche in Augustusburg: Bald schallt Orgelklang von allen Seiten

08. Mai 2025, 06:00 Uhr

In Augustusburg entsteht derzeit mit der 360-Grad-Klangwelt ein europaweit einmaliges Musikprojekt. Bald soll hier Orgelmusik erklingen, die man nicht nur hören, sondern auch fühlen kann. In dieser Woche werden dafür riesige Orgelpfeifen im Fußboden verbaut.

Was für eine Vorstellung! Man sitzt in der Kirche und die Musik kommt von überall. Von vorn, von hinten, von den Seiten und sogar von unten. Genau dieses Projekt entsteht gerade in der Stadtkirche St. Petri in Augustusburg. Es soll ein echtes 360-Grad-Klangerlebnis werden, sagt Kirchenmusiker Pascal Kaufmann.

Und dieses könnten künftig vor allem diejenigen merken, die später oben auf der Empore sitzen, erklärt Kaufmann. "Wer oben Platz nimmt, der wird bei besonders kräftigen Stücken spüren, dass nicht nur der Bass voluminös den ganzen Raum flutet, sondern dass es auch ein kleines bisschen kribbelt unterm Popo."

Die mehrere Hundert Kilo schweren Basspfeifen werden mit einem Spezialaufzug auf die Emporen transportiert. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Riesige Orgelpfeifen milimetergenau eingepasst

Ermöglicht werde das musikalische Kribbeln durch riesige Basspfeifen, verdeutlicht Kaufmann. Diese werden aktuell in den Boden der Empore millimetergenau eingebaut. Manche Orgelpfeifen sind wortwörtlich Schwergeichte. Die größte Pfeife sei mehr als sieben Meter lang und habe ein Gewicht von 240 Kilo, sagt Malte Kempf. Er ist Mitarbeiter bei der für die Installation verantwortlichen Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam.

Durch die künftig im Boden verbauten Orgelpfeifen, wird der Besucher die Orgelmusik nicht nur hören sondern auch spüren können. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Herzstück bleibt historische Orgel

Die Basspfeifen sind Teil eines akustischen Gesamtkunstwerks, das künftig gleichzeitig von einem zentralen Spieltisch aus gesteuert werden soll. Herzstück bleibe die historische Hauptorgel der St. Petrikirche, erklärt Kirchenmusiker Pascal Kaufmann. Diese soll in diesem Jahr noch komplett restauriert werden.

Das neue Klangerlebnis koste rund 1,2 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen übernehme davon 800.000 Euro. Wenn alles nach Plan läuft, soll die 360-Grad-Klangwelt im kommenden Jahr fertig sein.

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MDR (phb/dma)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 07. Mai 2025 | 19:00 Uhr

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