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Das ehemalige Pionierlager in Einsiedel wird wieder als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt. In der kommenden Woche sollen afghanische Ortskräfte einziehen. Bildrechte: IMAGO / HärtelPRESS

FakeStadt Chemnitz warnt vor falschen Flyern zum Asylheim Einsiedel

15. Januar 2023, 20:28 Uhr

In Chemnitz kursiert eine Broschüre, die auf den ersten Blick so aussieht, als stamme sie von der Stadt. Allerdings handelt es sich dabei um eine Fälschung. In dem Faltblatt wird subtil Stimmung gegen die geplante Asylunterkunft in Chemnitz Einsiedel gemacht. Dort sollen nächste Woche die ersten afghanischen Ortskräfte einziehen.

In Chemnitz sind falsche Flyer im Umlauf. Wie die Stadt mitteilte, werden sie derzeit in Briefkästen im Stadtgebiet verteilt. Der Flyer sei im Layout der Stadt Chemnitz gehalten, sodass der Eindruck erweckt werde, dass es sich um einen Flyer der Stadtverwaltung handelt, hieß es. "Die Stadt Chemnitz distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses Flyers". Es würden zudem rechtliche Schritte geprüft, hieß es in der Mitteilung der Pressestelle der Stadt Chemnitz.

Flyer macht Stimmung gegen Geflüchtete

In dem Flyer wird mit Blick auf das geplante Asylheim im Stadtteil Einsiedel subtil Stimmung gegen Geflüchtete gemacht. Unter anderem heißt es dort "Ziel dieser Initiative ist es, die überalternde Bevölkerung europäischer Nationen sukzessive durch Migrant*innen zu ersezten" oder "Die vorwiegend afghanischen Ortskräfte werden dazu beitragen, dass der Islam als Religion des Friedens in Zukunft einen festen Bestandteil des Stadtbildes darstellen wird".

Afghanische Ortskräfte sollen in Kürze einziehen

Reichlich 300 Menschen sollen laut "Freier Presse" ab der nächsten Woche in das frühere Pionierlager einziehen. Dabei wird es sich laut Landesdirektion um afghanische Ortskräfte handeln. Bereits 2015/16 waren in dem Objekt am Dittersdorfer Weg Asylsuchende unterbracht. Außerdem wurde es im Frühjahr 2022 für Kriegsvertriebene aus der Ukraine genutzt.

Nachdem bekannt wurde, dass die Erstaufnahmeeinrichtung wieder in Betrieb genommen wird, kam es zu Protesten im Chemnitzer Stadtteil. Aufgerufen dazu hatte unter anderem die als rechtsextrem eingestufte Kleinstpartei "Freie Sachsen", die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

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MDR (sth/sho)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 16. Januar 2023 | 07:30 Uhr