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In Blockhausen kann dieser Tage buchstäblich kein Apfel - oder besser Span - zur Erde fallen. Der Andrang der Schaulustigen ist riesengroß. Bildrechte: MDR/Roland Kühnke

KettensägeIn Blockhausen sägt sich was zusammen

von MDR SACHSEN

02. Oktober 2023, 17:43 Uhr

Wenn man in Blockhausen sein eigenes Wort kaum versteht, dann laufen dort wieder die Kettensägen im Akkord. Beim "kleinen Blockhausencup" entstehen noch bis zum Dienstag filigrane Kunstwerke aus massigen Baumstämmen.

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Hunderte Besucherinnen und Besucher haben sich am Montag auf den staubigen und vor allem lauten Weg zum "Kleinen Blockhausencup" in die Kettensägen-Hochburg Blockhausen bei Dorfchemnitz gemacht.

Dort lassen zur Zeit 19 Schnitzer aus Deutschland, Ungarn und Tschechien die Späne fliegen und schaffen kleine Kunstwerke, sagt Andreas Martin, der "Bürgermeister" und Chef von Blockhausen. "Ich freue mich über den großen Andrang in jedem Jahr. Die Künstler kommen alle gern wieder. Wir sind eine riesengroße Familie."

Wir sind eine riesengroße Familie.

Andreas Martin | "Bürgermeister" von Blockhausen

Andreas Martin holt mehrmals im Jahr seine "Kettensägen-Familie" nach Blockhausen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Speedcarving - die Besucher entscheiden über die Sieger

Höhepunkt ist der Speedcarving-Wettbewerb. Wie der Name schon verrät, geht es dabei um Geschwindigkeit, erklärt Sylvia Itzen vom Speedcarving-Team Germany. "Es geht darum, in einer bestimmten Zeit eine fertige Skulptur zu schaffen, die dann versteigert wird. Heute sind das 60 Minuten."

Sylvia Itzen ist beim Brennholzmachen auf den Geschmack des Carvings gekommen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Dabei käme es neben der Schnelligkeit auch auf Kreativität an. "Wenn etwas abbricht oder man sich 'versägt', dann bekommt die Figur vielleicht eine Drehung, oder hat die Ohren nach hinten statt nach oben. Ab ist ab", lacht sie.

Sie selbst ist eher durch Zufall zum Carving gekommen. "Ich habe vorher Steinbildhauerei gemacht. Beim Brennholzmachen habe ich gesehen, dass da etwas geht." Sie arbeite gern abstrakt und habe sich so weiterentwickelt. "Ich mache das schon 20 Jahre und bin mittlerweile weltweit unterwegs."

Carving ist keine Männerdomäne mehr

Mit der Mär, dass Carving eine Männerdomäne sei, räumt Sylvia Itzen lachend auf. "Das ist mal eine Männerdomäne gewesen." Die Frauen seien da und machten phantastische Arbeiten. "Sie arbeiten sehr detailreich, etwas verspielt und mit einem Augenzwinkern. Die Frauen kommen mit Frauenpower ohne Ende."

Die Frauen kommen mit Frauenpower ohne Ende.

Sylvia Itzen | Speedcarving-Team Germany

Am 3. Oktober gibt es noch einmal die Gelegenheit, den Kettensägenkünstlerinnen und -künstlern in Blockhausen über die Schulter zu schauen und vielleicht auch eines der Kunstwerke mit nach Hause zu nehmen.

Am 3. Oktober laufen in Blockhausen nochmals die Kettensägen. Bildrechte: MDR/Roland Kühnke

MDR (tfr/rkü)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 02. Oktober 2023 | 19:00 Uhr