Corona-PandemieKirchenbezirk Freiberg: Mit Friedensgottesdiensten gegen Spaltung der Gesellschaft
In Freiberg kann man die Spaltung der Gesellschaft derzeit gut beobachten. Aufrufe für Corona-Maßnahmen, Demonstrationen dagegen, die nicht immer friedlich verlaufen. Der Kirchenbezirk will mit Friedensgottesdiensten mehr "Miteinander" erreichen.
Der Kirchenbezirk Freiberg lädt vom 16. Januar bis 13. Februar in viele seiner Gemeinden zu Friedensgottesdiensten ein. Angesichts der zunehmenden Spaltung in der Gesellschaft durch die Corona-Pandemie wollen die Gläubigen damit ein Zeichen für mehr Miteinander setzen. Auch in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Niederbobritzsch ist der Gottesdienst an diesem Sonntag dem Anliegen verpflichtet gewesen.
Pfarrerin Dorothee Lange-Seifert erinnerte in ihrer Predigt und der Fürbitte daran, dass viele Menschen, verunsichert sind. Polizei, medizinisches Personal, aber auch ihre Pfarrerskollegen seien zunehmend Anfeindungen ausgesetzt.
Nach zwei Jahren der Krise gehen die Meinungen auseinander. Die Sprach- und Hilflosigkeit reicht bis in die Familien hinein.
Dorothee Lange-Seifert | Pfarrerin der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Bobritzsch
Gemeinsam mit der Pfarrerin zündeten die Gottesdienstbesucher Kerzen an: für Kinder, die unter der Situation leiden, für Menschen, deren Existenz bedroht ist, aber auch für diejenigen, die "abgedriftet" seien in Hass und Gewalt.
Gemeinde ist nicht gespalten
Die Gemeinde in Niederbobritzsch sei nicht gespalten, sagt ein Gottesdienstbesucher. "Natürlich gibt es auch hier unterschiedliche Meinungen und Ansichten zum Thema Corona. Aber das hat hier nicht zu Streitigkeiten geführt." Eine Gottesdienstbesucherin sagt, dass die Spannungen in der Gesellschaft schon früher spürbar gewesen seien. "Erst war es die Flüchtlingskrise, jetzt ist es Corona, dann kommt vielleicht die Klimakrise." Diese Spannungen würden wohl bleiben. "Aber wichtig ist, dass die Menschen miteinander reden."
Superintendentin spricht sich für ein Aufeinander-Zugehen aus
Die Superintendentin des Freiberger Kirchenbezirks, Hiltrud Anacker, war am Sonntag zur gleichen Zeit in Kreischa bei einem Friedensgottesdienst. Sie erlebt ebenfalls eine Spaltung der Gesellschaft. "In den letzten Wochen habe ich mit Menschen ganz unterschiedlicher Meinung kommuniziert. Deren Meinungen reichten von 'Impfen geht gar nicht' bis 'Jetzt wird es aber Zeit, dass alle sich impfen lassen und das die Impfpflicht kommt'." Dabei habe sie sehr viel Aggression gespürt.
Mir ist es ganz wichtig, einen Strich zu ziehen und zu sagen: Wir wollen miteinander unterwegs sein, wie kann das gehen? Ob das gelingt, weiß ich nicht. Aber beginnen muss man damit auf jeden Fall.
Hiltrud Anacker | Superintendentin des Kirchenbezirks Freiberg
Weitere Termine für Friedensgebete im Kirchenbezirk Freiberg19.01.2022 | 19:30 Uhr | Freiberg - Neuapostolische Kirche
21.01.2022 | 18:00 Uhr | Freiberg - Dom St. Marien
23.01.2022 | 09:00 Uhr | Rabenau
23.01.2022 | 09:00 Uhr | Bobritzsch-Hilbersdorf OT Oberbobritzsch
23.01.2022 | 09:30 Uhr | Bannewitz OT Possendorf
23.01.2022 | 10:00 Uhr | Halsbrücke OT Tuttendorf
23.01.2022 | 10:30 Uhr | Dippoldiswalde OT Seifersdorf
23.01.2022 | 10:30 Uhr | Rabenau OT Oelsa
23.01.2022 | 10:30 Uhr | Bobritzsch-Hilbersdorf OT Naundorf
24.01.2022 | 19:00 Uhr | Oberschöna OT Wegefarth
30.01.2022 | 08:30 Uhr | Rechenberg-Bienenmühle OT Clausnitz
30.01.2022 | 09:00 Uhr | Klipphausen OT Weistropp
30.01.2022 | 10:00 Uhr | Rechenberg-Bienenmühle OT Rechenberg
30.01.2022 | 10:30 Uhr | Klipphausen OT Constappel
13.02.2022 | 10:00 Uhr | Weißenborn/Erzg. OT Berthelsdorf
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Quelle: MDR/(tfr)
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 16. Januar 2022 | 19:00 Uhr