Probebohrungen Wieder Suche nach Silber am Rande des Erzgebirges
Hauptinhalt
Silber gehörte einst zu den wichtigsten Rohstoffen aus dem Erzgebirge. Nun untersucht ein kanadischen Unternehmen, ob sich ein Abbau wieder lohnen könnte. Gebohrt wird bei Freiberg. Unweit von dort begann 1168 der Silberabbau.

Im Raum Großschirma bei Freiberg laufen Probebohrungen auf der Suche nach Silber. Nach Informationen von MDR SACHSEN wird zwischen 250 und 400 Meter in die Tiefe gebohrt. Die Bohrungen sollen zum Jahresende abgeschlossen sein, im Frühjahr kommenden Jahres werden dann die Funde im Labor analysiert. Ein kanadisches Abbauunternehmen sucht bereits seit Längerem in der Region nach Silbervorkommen, zuletzt im Triebischtal.
Erste Silberfunde 1168
Im Einzugsbereichs des Klosters Altzella bei Nossen wurde 1168 erstmals Silbererz in der Region entdeckt. Das berichtet der Verein Welterbe Montanregion Erzgebirge. Bis zum Uranabbau nach dem Zweiten Weltkrieg gab es demnach sechs größere Bergbauperioden im Erzgebirge. Ob ein siebtes "Berggeschrey" folgt, dürfte an den Ergebnissen der Bohrungen liegen. Neueste Technologie könnte Bergbau dort möglich machen, wo die Bergleute früherer Generationen wegen mangelnder Rentabilität oder viel zu großem Aufwand auf weitere Grabungen verzichtet hatten.
Silber brachte dem Erzgebirge Jahrhunderte Wohlstand
Silbererz verhalf dem Erzgebirge einst zu Wohlstand. Städte wie Freiberg, Marienberg, Annaberg-Buchholz, Schwarzenberg, Schneeberg, Zwickau und Chemnitz waren die Umschlagplätze für das geförderte Erz. In Freiberg wurde 1765 die Bergakademie gegründet, die bis heute den Bergbau wissenschaftlich erforscht.
Während internationale Hightech-Unternehmen untersuchen, ob sich Bergbau im Erzgebirge noch lohnen kann, können Besucherinnen und Besucher die Geschichte des Bergbaus in Museum und Besucherbergwerken sowie oberirdischen Industriemuseen erkunden. Der Bergbau ist bis heute eng mit Traditionen und Brauchtum des Erzgebirges verbunden.
Quelle: MDR/lam
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Regionalnachrichten aus Dresden | 28. September 2021 | 12:30 Uhr