Erkenntnisse zur NS-Vergangenheit des Auto-Union-Managers"Denk-mal!"-Platte für Carl Hahn in Chemnitz wird entfernt
Die umstrittene Gedenkplatte am Chemnitzer Roten Turm für den früheren Manager der Auto Union AG, Carl Hahn Senior, wird entfernt. Wie die Stadt Chemnitz mitteilte, seien die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zu Hahns Rolle während des Nationalsozialismus eindeutig.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: "Carl Hahn Senior war als Vorstand der Auto Union AG verstrickt mit der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft und mitverantwortlich für den Einsatz tausender Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in den Werken des Unternehmens." Er stünde damit auch symbolisch für das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte und könne nicht in einer Reihe mit anderen ‘Großen Chemnitzern‘ stehen.
Oberbürgermeisterin räumt Fehler ein
Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin räumte ein, den Antrag des Chemnitzer Rotary-Clubs zur Ehrung des Auto-Union-Chefs Hahn nicht ausreichend geprüft zu haben. "Wir hatten uns im Vorfeld der Ehrung Carl Hahn Senior nicht ausreichend mit seiner Biografie befasst, als wir das Projekt der Rotarier befürwortet haben."
Daher will die Stadt bei zukünftigen Anträgen zur Verlegung von "Denk-mal!“-Platten durch den Rotary Club Chemnitz öffentliche Vorlagen zu den zu ehrenden Personer erarbeiten. "So können wir bereits im Vorfeld eine öffentliche Debatte ermöglichen" sagte die Oberbürgermeisterin weiter.
Die "Denk-mal!“-Platte wird in den nächsten Wochen entfernt. Ein genauer Termin dafür steht noch nicht fest.
Quelle: MDR/tfr
Über dieses Thema berichtet MDR SACHSEN auch im Radio:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 29.11.2017 | 17:30 Uhr