Symbolbild Blackout
Ein längerer Blackout kann in kurzer Zeit ganze Landstriche lahmlegen. Bildrechte: IMAGO/Westlight

Energie Vogtlandkreis bereitet sich auf möglichen Blackout vor

05. November 2022, 18:19 Uhr

Wenn das Stromnetz für längere Zeit zusammenbricht, kann das verheerende Auswirkungen haben. Unter anderem funktionieren dann Wasser- und Abwasserpumpen nicht mehr und auch das Handynetz ist schnell außer Betrieb. Um sich auf einen solchen Fall vorzubereiten, ist jetzt im Vogtlandkreis ein Krisenstab zusammengetreten. Der soll einen detaillierten Notfallplan erstellen.

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Der Vogtlandkreis will sich besser auf die Möglichkeit eines Blackouts - also eines flächendeckenden Stromausfalls - vorbereiten. Um einen Notfall-Vorsorgeplan für den Kreis sowie die Städte und Kommunen aufzustellen, hat sich jetzt erstmals der Krisenstab "Energiesicherheit" getroffen. Mit an Bord sind nach Angaben des Landratsamtes Polizei, Rettungszweckverband und die Energieversorger. Bis Ende November soll der Plan fertig sein.

"Wir haben es jetzt eigentlich schon fünf nach zwölf, da unser Plan im Vogtlandkreis überarbeitet werden muss", sagte Landrat Thomas Hennig (CDU). Deshalb sei auch der Krisenstab eingerichtet worden. Man wolle dort Probleme besprechen, um besser vorbereitet zu sein. "Denn momentan - da bin ich auch ganz ehrlich - sind wir nicht so vorbereitet, wie wir es sein müssten", sagte der Landrat.  

Thomas Hennig (CDU), Kandidat für das Amt des Landrates im Vogtlandkreis.
Thomas Hennig ist Landrat des Vogtlandkreises. In einem Krisenstab will er mit weiteren Akteuren einen Notfallplan für den Fall eines flächendeckenden Stromausfalls im Kreis erarbeiten. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Denn momentan - da bin ich auch ganz ehrlich - sind wir nicht so vorbereitet, wie wir es sein müssten.

Thomas Hennig (CDU) Landrat des Vogtlandkreises

Von der Notstromversorgung bis zum Satellitentelefon

Unter anderem soll ein Leitfaden für die Städte und Gemeinden im Vogtlandkreis entstehen. Auch technische Dinge wie die Notstromversorgung sollen geregelt werden. Außerdem legen die Verantwortlichen großen Wert auf die Kommunikation. Satellitentelefone werden demnach benötigt, um im Notfall telefonieren oder eine Videokonferenz abhalten zu können. Wenn der Notfallplan fertig ist, soll er laut Landratsamt in einer Kommune im Vogtland praxisnah erprobt werden.

Viele Leute werden dann versuchen, über Strom zu heizen. Die Folgen für Krankenhäuser, Pflegeheime oder andere kritische Infrastruktur wären dramatisch.

Thomas Hennig (CDU) Landrat des Vogtlandkreises

Ausfall des Gasnetzes könnte Stromnetz kollabieren lassen

Denkt Landrat Thomas Hennig an den Ernstfall, bereitet ihm vor allem ein Szenario Bauchschmerzen: Der komplette Ausfall der Gasversorgung. Hintergrund ist, dass in einem solchen Fall das Risiko sehr groß wäre, dass auch das Stromnetz, aufgrund seiner Struktur im Vogtland, zusammenbricht.

"Viele Leute werden dann versuchen, über Strom zu heizen. Die Folgen für Krankenhäuser, Pflegeheime oder andere kritische Infrastruktur wären dramatisch", sagte der Landrat und fügte an: "All das muss man jetzt auf dem Schirm haben. Natürlich immer in der Hoffnung, dass der Ernstfall nicht eintritt."

Allerdings schätzen Experten die Gefahr eines Blackouts in Deutschland grundsätzlich als gering ein, wenn auch nicht als unmöglich. Denn mehrere Sicherheitsmechanismen sorgen bei uns dafür, dass Strom auch dann fließen kann, wenn eigentlich nichts mehr geht.

MDR (sth/bs)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 04. November 2022 | 09:00 Uhr

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