Nach Kostenschock Geldgeber für Umbau der Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz gesucht
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8,7 Millionen Euro – diese Summe verursacht im Vogtland derzeit Wirbel. Denn so hoch ist die aktuelle Kostenschätzung für die Erweiterung und den Umbau der Deutschen Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz. 2019 machte eine viel geringere Bausumme die Runde. Was nun? MDR SACHSEN-Reporter Bernd Schädlich hat bei der Gemeinde nachgefragt.

Die Deutsche Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz soll 8,7 Millionen Euro kosten. Das hat die exakte Planung für das Projekt ergeben. Eine erste Kostenschätzung vor drei Jahren war von Baukosten für eine zweite Halle von nur 3,2 Millionen Euro ausgegangen. Für die höheren Kosten nannte Bürgermeister Jürgen Mann nun mehrere Gründe.
Höhere Baukosten, mehr Nachhaltigkeit
Das erste Konzept sei nur eine grobe Kostenschätzung gewesen, die auf einer Studie aus dem Jahr 2013 beruht habe. Zudem seien die Bau- und Materialpreise generell gestiegen. Und für das Umbauprojekt sei die Nachhaltigkeit in den Vordergrund gerückt.
Ich habe sehr viel Wert darauf gelegt, dass es ein energieautarkes Gebäude wird, dass die Folgekosten in Grenzen bleiben. Es kommt dort Erdwärme. Wir bauen Photovoltaik aufs Dach. Das kostet mehr als zwei Millionen Euro und hat die Kosten nach oben befördert.
Hautnah das Weltall erleben
Nach Angaben des Bürgermeisters soll die neue Halle mit einer klassischen Ausstellung nichts mehr zu tun haben. Dort gehe es künftig "ums hautnahe Erleben". Mit fünf Modulen sollen die Besucherinnen und Besucher visuell in den Kosmos genommen werden, einen Raketenstart, aber auch die Schwerelosigkeit erfahren können. Laut Jürgen Mann soll die Schau auch Umweltthemen aufgreifen und Fragen zur Zukunft der Erde beantworten, beispielsweise Erklärungen geben, wie die Polkappen schmelzen.
Plan: 60.000 Besucher pro Jahr
Mit diesem "zeitgemäßen und einmaligen Konzept" würde die Ausstellung auch künftig die geplanten 60.000 Besucher pro Jahr anlocken, ist sich der Bürgermeister sicher. Unklar ist jedoch die Finanzierung. Das Bauprojekt war deshalb am Mittwoch auch Thema für die Gemeinderäte in Muldenhammer. Die Gemeinde diskutiere bereits mit Land und Bund die nun aufgestellten Kosten von 8,7 Millionen Euro.
Die sind ja erstmal zusammengezuckt. Aber es war der Willen zu erkennen, dass wir mit so einer Art Bund-Land-Konstellation die Finanzierung hinkriegen. Von den Entscheidungsträgern erwarte ich auch Ehrlichkeit, dass die dann sagen, es geht oder es geht nicht – und unter welchen Bedingungen geht’s.
Bis Ende August 2022 erhofft sich Jürgen Mann endgültige Klarheit. Geht es nach ihm und die Finanzierung klar, könnte die neue Halle Ende 2024 eingeweiht werden.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 19. Januar 2022 | 16:30 Uhr
Harka2 vor 17 Wochen
Vielleicht verschwindet dann endlich auch die Hinweistafel, dass die sowjetische Mig-21F-13 auf dem Sockel die Maschine Sigmund Jähns gewesen sei. Das war sie nie. Sigmund Jähn flog eine Mig-21F-13 aus tschechischer Produktion (und ja, ich erkenne den Unterschied!) und es gab in der NVA überhaupt keine persönliche Zuordnung der Piloten zu einzelnen Flugzeugen.