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RegionalverkehrVogtland: Leuchtend blauer Zug wird rollende Visitenkarte

31. August 2022, 06:14 Uhr

Bus- und Bahnfahren über Ländergrenzen hinweg mit einem einzigen Fahrschein – da werden viele ans Neun-Euro-Ticket denken. Doch mit dem ist ab September Schluss. Im Vogtland gibt es jedoch seit mehr als 20 Jahren ein vergleichbares Modell. Nicht ganz so günstig, aber länderüberschreitend. Das "Egronet" verbindet Busse und Bahnen in den vier Grenzregionen von Bayern, Böhmen, Sachsen und Thüringen. Um noch mehr Menschen dafür zu begeistern, macht nun ein Zug dafür Werbung.

Leuchtendes Blau, modernes Design, mehrsprachige Beschriftung in Deutsch, Englisch und Tschechisch – ein Triebwagen der Vogtlandbahn ist ab sofort als rollende Visitenkarte für das Egronet-Ticket auf den Schienen unterwegs. "Anlass war, dass wir ein zusätzliches Fahrzeug ins Vogtlandnetz bekommen haben, was insbesondere für die grenzüberschreitenden Verkehr gebraucht wird. Da haben wir uns entschieden, dieses im Design des Egronets umzubauen, um unsere Verbundenheit zur grenzüberschreitenden Region deutlich zu machen", sagt Wolfgang Pollety, Geschäftsführer der Länderbahn.

Auch innen wurde das Fahrzeug komplett aufpoliert, hat neue Sitze und eine moderne Ausstattung bekommen, freut sich der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Vogtland, Michael Barth: "Symbolik und Design ist natürlich nicht alles. Es kommt in erster Linie darauf an, dass man die Fahrgäste ordentlich befördert. Wenn man die Verkehrs- und Mobilitätswende will, dann muss man den Leuten Angebote machen."

Wenn man die Verkehrs- und Mobilitätswende will, dann muss man den Leuten Angebote machen.

Michael Barth | Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Vogtland

Vom Effekt des Neun-Euro-Tickets profitieren

Da sei das Egronet ein tolles Beispiel, sagt Wolfgang Pollety und hofft, dass man in der Region den Schwung des Neun-Euro-Tickets in die Zukunft mitnehmen kann: "Weil das Egronet genau diesen Gedanken schon immer in sich getragen hat, und zwar grenzüberschreitend einen Preis und ein Ticket in einer Region. Das ist genau der Effekt, der beim Neun-Euro-Ticket so gut eingeschlagen hat."

Der Blick auf das erste Halbjahr 2022, also bevor das Neun-Euro-Ticket eingeführt wurde, gebe Grund zum Optimismus, meint Michael Barth, auch wenn die Tageskarte im Egronet künftig wieder 24 Euro kostet: "Wir sind da mit Sicherheit auf dem richtigen Weg, weil das ein wunderbares Ticket ist für Ausflüge. Außerdem ist die Fahrradmitnahme möglich."

In Strecken sollte investiert werden

Generell ist Barth mit der Entwicklung der letzten 22 Jahre zufrieden. Die Zusammenarbeit zwischen den 60 Verkehrsunternehmen in den 15 Regionen, Städten und Landkreisen funktioniere reibungslos: "Wenn ich Wünsche äußern dürfte, dann natürlich, dass man Strecken elektrifiziert und ausbaut."

Dabei sollte die Verbesserung des Angebots laut Barth immer im Fokus stehen: "Vielleicht lassen dann auch ohne Neun-Euro-Ticket mehr Leute ihr Auto stehen und steigen in den leuchtend blauen Egronet-Triebwagen ein."

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten des Regionalstudios Chemnitz | 30. August 2022 | 17:30 Uhr