Eine Frau liest ein Dokument.
Nicht reinfallen: Mit einem vorgeblich freundlichen Schreiben versuchen bislang Unbekannte, einen angeblichen "Energiekostenbeitrag" einzufordern. Bildrechte: Katalin Valeš

Neue Betrugsmasche Angebliche "Energieverwaltung" fordert Geld für Energiekosten

21. April 2023, 13:17 Uhr

Die Verbraucherzentrale im vogtländischen Auerbach und auch die Stadtwerke Annaberg-Buchholz warnen vor einer neuen bundesweiten Betrugsmasche: Betrüger versuchen dabei, aktuelle Diskussionen um Energiekosten auszunutzen. Haushalte im Vogtland wurden von einer angeblichen "Energieverwaltung" aus Köln kontaktiert. Wer einen solchen Brief per Post erhält, sollte den Forderungen nicht nachkommen.

Innerhalb kürzester Zeit hatten sich 20 Haushalte wegen einer neuen Betrugsmasche an die Verbraucherzentrale Auerbach gewandt, wie die Leiterin der Beratungsstelle, Heike Teubner, am Freitag MDR SACHSEN sagte. Eine ungewöhnlich hohe Zahl. Die Dunkelziffer dürfte dennoch deutlich höher liegen. Die Betroffenen erhielten ein Schreiben von einer angeblichen "Energieverwaltung" aus Köln. Mit einem Siegel des TÜV Rheinland sowie der Bezeichnung "Beitragsservice Deutschland" versuchen bislang Unbekannte, den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Angeblichen "Energiekostenbeitrag" keinesfalls zahlen

Im Schreiben ist die Rede von einem Energiekostenbeitrag, der zu entrichten wäre, und der nur deshalb mit 79,84 Euro so günstig sei, da der Betroffene einen "umsichtigen Energieverbrauch" aufweisen würde. Die Verbraucherzentrale Auerbach warnt davor, dieser Aufforderung Folge zu leisten. "Niemand ist verpflichtet, einen solchen Energiekostenbeitrag zu zahlen, zumal es einen solchen als Umlage gar nicht gibt", erklärt die Leiterin der Verbraucherzentrale in Auerbach.

Niemand ist verpflichtet, einen solchen Energiekostenbeitrag zu zahlen, zumal es einen solchen als Umlage gar nicht gibt.

Heike Teubner Leiterin der Verbraucherzentrale in Auerbach

Offensichtlich ziele das Schreiben darauf ab, die aktuellen Diskussionen rund um den Austausch von Ölheizungen, die Umsetzung der Energiepreisbremse und die damit verbundenen Unsicherheiten rund um die gesamte Energiekrise auszunutzen. Generell sollten Verbraucher und Verbraucherinnen keine Zahlungen an unbekannte Dritte leisten, wenn keine Leistungen bezogen wurden oder die Inhalte der Verträge unklar sind. Es sei davon auszugehen, dass das Schreiben auch außerhalb des Vogtlandkreises versendet wird, so wisse Teubner auch von Fällen in Hoyerswerda und andernorts in Deutschland. Sie gehe von mehreren Hundert Fällen in Sachsen aus.

Dokument eines Energieanbieters.
Mit einem Schreiben wie diesen versuchen Unbekannte, die aktuellen Diskussionen um die Energiepreise auszunutzen. Bildrechte: MDR/Verbraucherzentrale Auerbach

Auch Stadtwerke Annaberg-Buchholz warnen

Auch an die Stadtwerke-Annaberg-Buchholz hatten sich verunsicherte Kundinnen und Kunden gewandt, nachdem sie ein Schreiben von der "Energieverwaltung Kuzniarski" erhalten hatten. Die Stadtwerke raten ebenfalls das Schreiben zu ignorieren und die Polizei zu informieren.

MDR (kav)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 19. April 2023 | 11:30 Uhr

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