Verbraucherrechtsstreit Große Resonanz auf Musterklage gegen Sparkasse Vogtland
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Die von der Verbraucherzentrale Sachsen angestrengte Musterfeststellungsklage gegen die Sparkasse Vogtland stößt auf große Resonanz. Wie die Leiterin der Beratungsstelle Auerbach Heike Teubner mitteilte, hätten sich seit der Eröffnung des Klageregisters Mitte August bereits rund 800 Sparer eingetragen. Weitere Betroffene können sich weiterhin kostenlos in das Klageregister beim Bundesamt für Justiz eintragen.
Nach Auffassung der Verbraucherzentrale hat die Sparkasse Vogtland über viele Jahre die variabel vereinbarten Zinsen nicht korrekt angepasst, wodurch betroffenen Sparenden deutlich mehr Zinsen zustehen, als gezahlt wurden. Die bereits erstellten Gutachten zu vielen Einzelverträgen zeigen, dass die errechneten Nachzahlsummen zwischen 300 und 14.000 Euro pro Vertrag liegen. Im Durchschnitt beträgt der Nachzahlungsanspruch laut Verbraucherzentrale 2.500 Euro pro Vertrag.
Klagen gegen drei Sparkassen erfolgreich
Die Verbraucherzentrale konnte bereits mit Klagen gegen die Sparkassen Leipzig, Zwickau und Erzgebirge Erfolge vor dem Oberlandesgericht verbuchen. Den Klagen hatten sich rund 1.500 Kunden der Erzgebirgssparkasse, rund 1.300 Kunden der Leipziger Sparkasse und rund 450 Kunden der Zwickauer Sparkasse angeschlossen.
Nach dem Urteil im September hatte die Erzgebirgsparkasse erklärt, die tatsächlichen Zinsanpassungen habe sie "immer maßvoll, marktgerecht und im Interesse beider Vertragspartner vorgenommen". Eine fehlende Klausel aus Verträgen, die vor einem entsprechenden BGH-Urteil im Jahr 2004 abgeschlossen wurden und keine konkrete Regelung für die Anpassung der Grundverzinsung enthielten, bedeute nicht, dass Zinsen falsch berechnet wurden.
Quelle: MDR/al
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 03.12.2020 | 12:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz