VogtlandDrohende Werksschließung: Warnstreik bei Werkzeugbauer Zahoransky
Im vogtländischen Rothenkirchen kämpfen Beschäftigte des Werkzeugbauers Zahoransky um den Erhalt des Standorts. Am Mittwoch versammelten sie sich zu einem mehrstündigen Warnstreik.
IG Metall: Zahoransky will offenbar schnell verkaufen
Laut Gewerkschaft IG Metall will der Mutterkonzern in Baden-Wüttemberg den Betrieb verkaufen. "Unsere Befürchtungen haben sich leider bewahrheitet", erklärte der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Zwickau, Benjamin Zabel. "Zahoransky will so schnell wie möglich ohne tarifliche Vereinbarungen mit der IG Metall den Betrieb verkaufen. Damit droht die Kündigung der Tarifverträge, weitere arbeitsrechtlichen Konsequenzen und im schlimmsten Fall sogar der Arbeitsplatzverlust für die Beschäftigten." Auch die von der Belegschaft geforderte Transparenz zu dem Geschäftsmodell des neuen Eigentümers werde von Zahoransky nicht gewährt, so der Gewerkschafter.
75 Beschäftigte in Rothenkirchen vor ungewisser Zukunft
Laut IG Metall liegen auch die Tarifverhandlungen für die Standorte in Freiburg und Todtnau auf Eis. Er befürchte, dass hinter der Absage an weitere Tarifverhandlungen eine auf Unternehmensverkäufe spezialisierte Firma aus Essen sowie eine Beraterfirma aus Köln steckten, so Zabel. Diese Firma in Essen sei offenbar von Zahoransky mit dem Verkauf beauftragt worden.
Die IG Metall fordert im Fall einer Schließung des Standortes Rothenkirchen einen Sozialfonds und Abfindungen. Das Zahoransky-Werk Rothenkirchen hat 75 Beschäftigte. In dem Betrieb werden unter anderem Verpackungsmaschinen und Produktionsanlagen für Zahnbürsten hergestellt.
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MDR (dkö)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 11. Oktober 2023 | 19:00 Uhr