Abfahrt, Langlauf, Rodeln Hier geht am Wochenende Wintersport in Sachsen

29. Januar 2023, 10:01 Uhr

Während die großen Skigebiete wie Eibenstock, Oberwiesenthal und Altenberg schon fleißig befahren, berodelt und besnowboardet werden, blieben die kleinen Hänge bislang zögerlich. Nun setzen auch sie ihre Lifte in Gang und hoffen auf Gäste.

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  • Altenberg: Lift läuft, in den Nächten gibt es Nachhilfe
  • Rehefeld: Mit dem Snowtube um die Kurven

Endlich kann es losgehen mit dem Wintersport in Sachsen. Am Wochenende haben auch viele kleine Skibetriebe ihre Lifte in Betrieb. MDR SACHSEN hat viele Skigebiete im Freistaat nach dem aktuellen Stand befragt. Während einige sich schon auf den Gäste-Ansturm in den Winterferien vorbereiten, hoffen andere, wenigstens in der kommenden Woche noch genug Schnee zu haben, um den Liftbetrieb aufrechtzuerhalten.

Oberwiesenthal: Ab nächste Woche könnte Himmelsleiter öffnen

In Oberwiesenthal werden die steilen Schneehänge schon jetzt fleißig befahren. "Die Lifte C und D, die Pisten 2, 4 und 8 sowie die Trainingsbahn 'Wäldchen' sind schon jetzt offen", sagt Liftbetreiber René Lötzsch. Er zeigte sich zuversichtlich, schon bald weitere Pisten öffnen zu können. Die Schneemaschinen am Fichtelberg seien voll im Einsatz: "Es soll nochmal richtig kalt werden in den kommenden Tagen, das wollen wir nutzen."

Wenn das Wetter mitspielt, soll in der kommenden Woche auch die beliebte Piste "Himmelsleiter" für den Wintersport geöffnet werden. Wie Constantin Gläß von der Liftgesellschaft Oberwiesenthal erklärt, sollen die Schneekanonen ab Freitag mit dem Beschneien der Strecke beginnen. Präpariert sind auch 20 Kilometer Loipen und 25 Kilometer Ski- und Winterwanderwege.

Lößnitz: Wintersport am Hirnschädel

Seit Samstag können Skifans auch die etwa 500 Meter lange Strecke am Hirnschädel hinabdüsen. Die ungefähr 1.000 Höhenmeter können per Doppelschlepplift erklommen werden. Laut Lößnitzer Stadtverwaltung, die den Lift betreibt, ging es am Sonnabend um 10 Uhr los. Der aktuelle Stand ist jeweils auf der Homepage des Skilifts einsehbar.

Seiffen: Lift bleibt vorerst offen

Auch auf dem Seiffener Reicheltberg wurde der Liftbetrieb mittlerweile aufgenommen. "Die Schneebedingungen sind zwar noch überschaubar, aber am Wochenende soll ja noch ein bisschen was runterkommen", sagt Liftbetreiber Manuel Lorenz. Er gibt sich optimistisch, dass der Betrieb nicht nur am Wochenende, sondern auch in der kommenden Woche aufrechterhalten werden kann.

Erlbach: Haupthang ja, Luchspöhl-Piste vielleicht

Auch im vogtländischen Erlbach läuft der Skibetrieb mittlerweile. "Die Loipen sind geweißt, es wird gerodelt, der Winter ist jetzt endlich da", sagt Norbert Dick vom WSC Erlbach.

Geöffnet ist derzeit aber nur die Piste am Haupthang. Ob die Luchspöhl-Piste, die mit rund 850 Metern als die längste im ganzen Vogtland gilt, noch präpariert wird, bleibt vorerst offen. "Wir haben den Haupthang fertig und nun müssen wir schauen. Wir haben im Dezember schon einmal umsonst beschneit und der Winter geht nur noch fünf bis acht Wochen", so der Liftbetreiber.

Augustusburg: Rost's Wiesen und das große Noch

Noch sind sie offen, die Skihänge von "Rost's Wiesen" in Augustusburg. Viel Hoffnung auf eine lange Saison macht sich Liftbetreiber Jörg Hammer aber nicht. "Dieses Jahr haben wir einen Winter ohne Winter. Auch wenn mal eine kalte Nacht kommt, liegen wir immer noch mehrere hundert Meter tiefer als die anderen Skigebiete der Region", sagt der Liftbetreiber. Auf der Webseite des Skihangs wird daher stets aktuell angezeigt, ob die Lifte geöffnet sind, wie die Wetterlage ist und ob in der jeweiligen Nacht beschneit werden konnte.

Waltersdorf: Lausche lockt mit fußgefestigter Piste

Auch in Waltersdorf hängt der Start in die Skisaison am Wetter. "Wenn es bleibt wie es ist, werden wir am Sonnabend ab 10 Uhr öffnen", sagt Tilo Knöbel vom Alpinen Skiverein Lausche, der die Lifte betreibt. Ganz zufrieden ist er mit dem Wetter in diesem Jahr nicht. "Es ist einfach zu warm für Kunstschnee, wir müssen mit dem arbeiten, was vom Himmel fällt", sagt er. Da der Schnee in diesem Jahr zu pappig ausfällt, um mit Maschinen gefestigt zu werden, machte der Skiverein kurzerhand ein Event daraus und ließ die Piste von Freiwilligen festtrampeln.

Rugiswalde: Verein hält Betrieb am Laufen

In Rugiswalde läuft der Lift am Haupthang und auch der Kinderlift ist in Betrieb. "Wir haben geöffnet", betont Alexander Kind vom Verein Skiclub Rugiswalde, der den Lift betreibt. Um den Hang am Gerstenberg weiß zu bekommen, hat der Verein mit Kunstschnee nachgeholfen. Außerdem ist die Langlaufloipe nutzbar.

Altenberg: Lift läuft, in den Nächten gibt es Nachhilfe

Der Skibetrieb läuft in Altenberg, an den Wochenenden boomt er. Wie Liftmitarbeiter Rico Hentzschel erzählt, bereite er sich mit seinem Team gerade auf die Ferien vor, denn dann sei ein größerer Besucheransturm zu erwarten. Sämtliche Lifte vor Ort sind in Betrieb. Auch der Schlepp- und der Kinderlift in Geising sind geöffnet. Ein Manko: "Wir beschneien in den Nächten zusätzlich, damit die Schneedecke auch hält." Glücklicherweise, so Hentzschel, schneie es aber auch ab und an, was hilfreich sei für den Betrieb der Pisten.

Rehefeld: Mit dem Snowtube um die Kurven

Für die Sesselbahn am Rehefelder Hang reicht der Schneefall leider noch nicht aus. Wie Christin Wolfram aus der Liftbetreiber-Familie erklärt, sei man vor Ort komplett auf Naturschnee angewiesen. Ganz auf den Winterbetrieb wollen die Wolframs aber nicht verzichten. "Wir sind zwar noch etwas knapp beim Schnee, wir versuchen aber am Samstag den kleinen Schlepplift und das Snowtubing zu öffnen", sagt Christin Wolfram. Beim Snowtubing rodelt man auf einem Reifen eine kurvenreiche Piste, vergleichbar mit einer Bob-Bahn herab, erklärt die Liftbetreiberin.

MDR (sho/dkö)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 27. Januar 2023 | 16:30 Uhr

3 Kommentare

ElBuffo am 22.01.2023

Wer bezahlt diesen künstlichen Schnee eigentlich? Solange das nicht mit Steuergeldern passiert, ist mir das im Grunde Bockwurst. Da in diesem Jahr jedoch im Zweifel auch die Beheizung von Privat-Pools mit Steuergeldern subventioniert wird, bin ich mir da nur nicht ganz sicher.

kleinerfrontkaempfer am 21.01.2023

Vor gar nicht so langer Zeit haben die Betroffenen um diese Zeit gefragt:
Reicht der Schnee bis Ostern?.
Macht aber nix. Bald wird sogar Grönland grün. Da fallen die grünen Berge in Mitteleuropa gar nicht mehr groß auf.
GRÜN => so ist die Zukunft!

BogdanK. am 21.01.2023

Brot und Spiele
In den Büros werden die Temperaturen runtergefahren, die Energiekosten für das Wohnen explodieren, teures Fracking-Gas wird importiert etc.. Da wir nicht kapieren wollen, dass unsere Mittelgebirge eigentlich nicht mehr zum Wintersport geeignet sind, wird eben mit immensem Energieverbrauch beschneit. Energiekrise hin und her, der Spaßfaktor ist wichtiger.

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