Veranstaltung Zwickau erinnert an NSU-Opfer: Aktionstage mit Ausstellungen, Theater und Diskussionen
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09. Mai 2025, 10:14 Uhr
Mit einer Reihe von Veranstaltungen gedenkt die Stadt Zwickau ab Freitag der Opfer des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Bis Sonntag finden nach Angaben der Veranstalter unter dem Titel "Kein Schlussstrich!" verschiedene Formate wie Ausstellungen, Theateraufführungen und Podiumsdiskussionen statt. Organisiert werden die Veranstaltungen vom Theater Plauen-Zwickau. Ziel sei es, an die Verbrechen der rechtsextremen Terrorgruppe zu erinnern und den Angehörigen der Opfer Gehör zu verschaffen.
Gespräch mit Angehöriger von Ermordetem
Ein besonderer Programmpunkt ist laut Kornelius Luther vom Theater die feierliche Eröffnung am Wochenende. "Ich freue mich ganz besonders auf das Podiumsgespräch, zu dem unter anderen auch Gamze Kubasik kommen wird", sagte Luther im Gespräch mit MDR SACHSEN.
Die Stimmen der Angehörigen kommen zu kurz.
Kubasik ist die Tochter von Mehmet Kubasik, der 2006 vom NSU ermordet wurde. Ihre Teilnahme sei ein wichtiges Signal: "Es ist nicht selbstverständlich bei der aktuellen politischen Lage, dass NSU-Opfer-Angehörige nach Zwickau kommen und sich dort auf eine Bühne setzen", betont Luther. "Tatsächlich krankt es in der Erinnerungskultur daran, dass die Stimmen der Angehörigen zu kurz kommen."
Terrortrio in Zwickau untergetaucht
Die rechtsterroristische Gruppe NSU hatte zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen ermordet, überwiegend aus migrantischen Familien, und über 40 Mordversuche verübt. Das Kerntrio - Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe - lebte über Jahre hinweg unerkannt in Zwickau. Die Stadt steht damit in einem besonderen historischen Zusammenhang mit der Terrorserie.
MDR (ben/cgü)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 09. Mai 2025 | 06:30 Uhr