Hoffnungsschimmer Katjes prüft Übernahme des Haribo-Werks in Wilkau-Haßlau

02. Februar 2021, 14:15 Uhr

Für die 150 Mitarbeiter des Haribo-Werkes in Wilkau-Haßlau gibt es Hoffnung. Auf Initiative von Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) prüft Katjes die Übernahme des sächsischen Werks. "In Verantwortung für die 150 Arbeitsplätze in Wilkau-Haßlau, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien sowie für den Wirtschaftsstandort, habe ich den vergangenen Wochen mit der Geschäftsführung von Katjes viele gute und intensive Gespräche geführt", sagte Dulig am Mittwoch.

Katjes ist bereit, wenn eine Produktion ihrer vegetarischen Produkte in Wilkau-Haßlau möglich ist, den Kauf des Standortes zu prüfen.

Martin Dulig Wirtschaftsminister von Sachsen

Der Kontakt zur Geschäftsführung des Konkurrenten von Haribo vermittelten der SPD-Bundesvorsitzende Norbert Walter-Borjans und die ehemalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. "Ich erwarte von Haribo, nun zügig mit Katjes in Verhandlungen zu treten, damit die Mitarbeiter schnellstmöglich wieder ihre Arbeit aufnehmen können und der Gummibärchenstandort in Wilkau-Haßlau wieder eine klare Zukunftsperspektive hat", so Dulig. Er hoffe auf ernsthafte und schnelle Verhandlungen.

Freude beim Betriebsrat

In Wilkau-Haßlau war man von dieser Nachricht freudig überrascht. "Da habe ich gleich ein bisschen Herzbubbern, da bin ich gleich ein bisschen aufgeregt", sagte Ann-Kathrin Wolf vom Betriebsrat. "Es haben auch alle gesagt, sie würden gerne zurückkommen. Selbst die, die jetzt schon Aussicht auf neue Arbeit haben." Ungefähr ein Drittel der Mitarbeiter sei bereits weg, im Werk wären noch etwa 100 Mitarbeiter.

Der Betriebsrat wäre sofort bereit, sich neu zusammenzusetzen und mit zu verhandeln. Also definitiv sind wir da bereit, dass da nichts im Wege steht.

Ann-Kathrin Wolf Betriebsrätin im Haribo-Werk Wilkau-Haßlau

Werk drohte kalte Abwicklung

Haribo hatte Anfang November verkündet, den Standort Wilkau-Haßlau zu schließen. Seitdem war eine Welle der Unterstützung aus Bevölkerung, Politik und Sport angelaufen. Ein Sozialplan und Interessensausgleich wurde abgeschlossen. Danach soll kein Beschäftigter vor April 2021 aus dem Unternehmen ausscheiden. Erst Mitte Januar hatte die zuständige Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitgeteilt, dass dem Werk eine kalte Abwicklung drohe.

Quelle: MDR/al

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 02.02.2021 | 14:00 Uhr in den Nachrichten

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