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Landesparteitag der AfDUrban will bei Landtagswahl erneut als Spitzenkandidat antreten

25. März 2023, 20:00 Uhr

Die sächsische AfD trifft sich heute in Glauchau zu einem Landesparteitag. Der Landesverband will vor allem über die Spitzenkandidaten zur Landtagswahl 2024 im Freistaat beraten. Jörg Urban hat seinerseits erklärt, dass er die Spitzenkandidatur gern wieder übernehmen würde.

Der sächsische AfD-Landeschef Jörg Urban möchte erneut als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl antreten. Als Vorsitzender von Partei und Landtagsfraktion in Sachsen sei es naheliegend, dass er als Spitzenkandidat ins Rennen gehe, sagte der 58-Jährige am Rande des Landesparteitages am Samstag in Glauchau. "Und ich will es auch machen."

Im Moment sehe er keine Konkurrenten für die Spitzenkandidatur, sagte Urban. Zudem solle der Wahlkampf stärker personalisiert und auf ihn zugeschnitten sein als bei der vergangenen Landtagswahl. Dabei werde seine Partei verstärkt auf soziale Medien setzen. Das Wählerpotenzial bezifferte er auf rund 30 Prozent.

Urban: Koalition mit CDU denkbar, Anpassung ausgeschlossen

Urban selbst stellte klar, dass er die Partei in die Regierung führen will. Dafür würde eine Koalition mit der CDU infrage kommen, allerdings nur, wenn die Christdemokraten ihre politische Ausrichtung ändern. Die CDU müsse sich "hübsch machen", um koalitionsfähig zu sein, sagte er.

Auf kommunaler Ebene gebe es schon jetzt gemeinsame Entscheidungen. Zudem zeige sich Ministerpräsident Michael Kretschmer "sehr beweglich" und vertrete viele Positionen, die auch Positionen der AfD seien. Dass sich die AfD an einen möglichen Wunschkoalitionspartner anpasse, sei ausgeschlossen, unterstrich er unter Beifall der mehreren hundert Anwesenden.

Bundeschef Chrupalla: AfD muss stärkste Kraft in Sachsen werden

Unterstützung erhielt Urban von AfD-Bundeschef Tino Chrupalla. Chrupalla stellte klar, dass es für die AfD bei der nächsten Landtagswahl nur ein Ziel gibt: Die Partei müsse stärkste Kraft im Sächsischen Landtag werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sei Jörg Urban der richtige Spitzenkandidat. Mit seiner fast 10-jährigen Erfahrung als Landtagsabgeordneter und als aktueller Fraktionsvorsitzender habe Urban die Partei trotz einiger Turbulenzen gut zusammengehalten.

Die Liste für die nächste Landtagswahl soll den Angaben nach im Frühjahr 2024 beschlossen werden. Die AfD hatte bei der Landtagswahl 2019 27,5 Prozent der Stimmen erhalten und war hinter der CDU (32,1 Prozent) zweitstärkste Kraft geworden.

Urban: EU bestimmt zu viel

Bei dem AfD-Parteitag in Glauchau ging es auch um die Wahl zum EU-Parlament im Frühjahr 2024. "Die EU bestimmt heute weite Teile der Politik bis auf die kommunale Ebene. Das wollen wir nicht", sagte Urban vor den Delegierten. Er sprach sich für gute Beziehungen zu Russland aus und für ein "Europa der Marktwirtschaft". Unternehmer müssten frei entscheiden können, welche Produkte sie anbieten, und Bürger, welche Produkte sie kaufen. Quoten etwa für Elektroautos lehne die AfD ab.

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MDR (cnj)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 25. März 2023 | 13:00 Uhr