Coronavirus Wo es die Corona-Impfung in Sachsen gibt
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Die zentralen Impfzentren in Sachsen wurden vorige Woche geschlossen. Wer jetzt eine Corona-Schutzimpfung will, muss nicht lange suchen. Ob beim Hausarzt, im Krankenhaus, auf der Straße oder in der Uni - es gibt viele Orte, an denen geimpft wird.

Der erste, zweite oder dritte Pieks gegen das Coronavirus sollen Sachsen auch ohne Impfzentren bekommen können, so das Ziel der sächsischen Regierung. Nachdem die großen, zentralen Anlaufpunkte weggefallen sind, setzt man jetzt auf die niedergelassenen Ärzte, flexible Teams und Angebote in Krankenhäusern.
Termin beim Arzt des Vertrauens
Für das sächsische Gesundheitsministerium sind die niedergelassenen Ärzte die Hauptakteure für Corona-Impfungen. Wie bei der Grippeimpfung etwa, sollen sich Impfwillige bestenfalls mit ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin in Verbindung setzen. Das habe auch den Vorteil, dass der Arzt die medizinischen Hintergründe seiner Patienten gut kenne, wie Katharina Bachmann-Bux von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) ausführt.
Jedoch bieten viele Ärzte keine spontanen Impfungen mehr an, sagt Bachmann-Bux. Das liege daran, dass am Tag nicht genügend Patienten zusammenkommen, um das Fläschchen mit dem Impfstoff aufzubrauchen. Den Rest wegzuwerfen, wäre Impfstoffverschwendung. Also vergeben die Ärzte üblicherweise feste Termine. Zurückhaltung könnte es aber bei der Impfung von Minderjährigen geben, sagt die KVS-Sprecherin. "Die Impfung von Kindern wird von Ärzten unterschiedlich bewertet."
Die meisten Ärzte impfen und wer impfwillig ist, sollte da auch eine Möglichkeit finden.
Des Weiteren gibt es sogenannte Impfschwerpunktpraxen, die verstärkt Corona-Impfungen anbieten, so Bachmann-Bux. Eine Liste mit deren Adressen soll noch in dieser Woche auf der Internetseite der KVS veröffentlicht werden.
DRK ist mit seinen Teams unterwegs
Für die Spontanen und Kurzentschlossenen ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit 30 mobilen Teams in Sachsen unterwegs. War Anfang des Jahres Geduld gefragt, um einen Impftermin zu bekommen, so ist jetzt eine gewisse Findigkeit im Netz Voraussetzung. Das DRK veröffentlicht auf seiner Internetseite jeweils zwei Wochen im Voraus die geplanten Standorte ihrer Teams.
Am Dienstag (5.10.) impfen die DRK-Mitarbeiter im:
- PEP Torgau
- Lausitz-Center Hoyerswerda
- Kornmarktcenter Bautzen
- Wohnungsgenossenschaft CSG Chemnitz
- Hochschule Görlitz
- Filmpalast Meißen
- Spektrum Treuen/Eich
Da hingehen, wo die Leute sind
Auch bei besonderen Anlässen, an denen viele Leute aufeinander treffen, ist das Impfteam nicht weit. Beim Dresdner Stadtfest am vergangenen Wochenende zum Beispiel: Mehr als 500 Menschen haben sich an den Stadtfesttagen gegen das Coronavirus impfen lassen, zog der Geschäftsführer des Festes, Frank Schröder, Bilanz. An Bahnhöfen, in Rathäusern und auf Einkaufsstraße wird man immer mal wieder Impfteams antreffen. So hat sich zur langen Einkaufsnacht am 8. Oktober in Glauchau der Impfbus des DRK angekündigt.
Impfwochen an der TU Dresden
Nach der Schließung des Impfzentrums am Freitag auf dem Messegelände geht es in Dresden diese und nächste Woche auf dem Uni-Campus nahtlos weiter - mit einer von der TU Dresden und der Stadtverwaltung gemeinsam organisierten und von den Johannitern durchgeführten Impfaktion. Bis zum 16. Oktober kann sich jeder und jede im Hörsaalzentrum an der Bergstraße ohne Voranmeldung impfen lassen. Möglich ist das Montag bis Sonnabend von 10 bis 15:30 Uhr. Für die Zweitimpfung ist eine weitere Aktion im Hörsaalzentrum vom 8. bis 20 November geplant.
Mit Blick auf das bald beginnende Wintersemester, in dem wir wieder mehr Präsenz auf unserem Campus ermöglichen, möchten wir allen Studierenden und Beschäftigten der TU Dresden ein niedrigschwelliges und unkompliziertes Impfangebot direkt auf dem Campus machen.
Angebote in einigen Krankenhäusern
Im Chemnitzer Krankenhaus bietet die Ambulanz für Infektions- und Tropenmedizin Corona-Schutzimpfungen an. Jeden Dienstag und Donnerstag von 13 bis 15 Uhr können hier Menschen zum Impfen vorbeikommen. Eine Voranmeldung oder eine Termin werde nicht gebraucht, teilte das Krankenhaus mit. Erster Impftag ist der 5. Oktober.
Nicht ganz so weit ist das Städtische Klinikum in Dresden. Dort soll frühestens Mitte des Monats in den Impfstellen der Reisemedizin an den Standorten Neustadt/Trachau und Friedrichstadt auch gegen Corona geimpft werden. Nach Angaben der Kliniksprecherin Viviane Piffczyk laufen derzeit die Vorbereitungen. Die genauen Sprechzeiten seien dann über die Internetseiten der beiden Krankenhäuser zu erfahren.
Medizinische Versorgungszentren als Alternative
Am Universitätsklinikum in Leipzig wird nicht geimpft. Wie Kliniksprecher Markus Bien mitteilte, bieten allerdings einige Praxen des Medizinischen Versorgungszentrums am Universitätsklinikum Corona-Schutzimpfungen an. Termine können beim MVZ am Brühl, in der Allgemeinmedizin an der Liebigstraße und bei der Gynäkologie an der Lidicestraße in Thekla vereinbart werden. Auch im Medizinischen Versorgungszentrum am Helios Vogtland-Klinikum in Plauen ist eine Impfung möglich. "Dies gilt für alle Bevölkerungsgruppen, für die eine Impfempfehlung vorliegt", teilt Sprecherin Katharina Kurzweg mit.
Ähnlich handhaben es die Oberlausitz-Kliniken. Geimpft wird in vier Praxen der angegliederten Medizinischen Versorgungszentren der Oberlausitz: in Bautzen, Bischofswerda und Doberschau-Gaußig im Rahmen der üblichen Sprechstunden, erklärt Geschäftsführer Reiner Rogowski. Das Prozedere samt administrativen Aufwand habe sich dort mittlerweile gut einspielt. Die Ärzte seien auch nicht ausgelastet. "Vielleicht gibt es ab nächster Woche eine Impfwelle, wenn die Corona-Test kostenpflichtig werden", überlegt Rogowski. Eine zusätzliche Impfsprechstunde direkt in den Räumlichkeiten des Bautzener Krankenhauses ist jedenfalls erst einmal im Gespräch.
Der Hausarzt sollte jeweils primärer Ansprechpartner für eine Impfung sein.
Das Dresdner Uniklinikum beteiligt sich schon seit einigen Monaten an der Impfung der Bürgerinnen und Bürger, wie Kliniksprecher Holger Ostermeyer mitteilte. Man habe vor einigen Monaten eine Impfstelle im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) eingerichtet, wo nach vorheriger Anmeldung geimpft werde. "Die Kapazitäten dieses Impfangebots sind jedoch begrenzt. Das MVZ kann keinesfalls die Aufgaben der bisherigen Impfzenten übernehmen", so Ostermeyer.
App sucht Impftermin
Für den Fall, dass jemand dennoch keinen passenden Impftermin finden konnte oder einfach für Smartphone-Fans hat der Personaldienstleister Randstad einen Impf-Finder entwickelt. Dabei handelt es sich um eine App, die kostenfrei aufs Handy hochgeladen werden kann. Nachdem Datum, Alter und Impfstoff ausgewählt wurden, sucht die Anwendung eine Arztpraxis in der Umgebung, die die Corona-Impfung anbietet. Allerdings erfüllt die App nur ihren Zweck, wenn auch die sächsischen Ärzte ihre Impftermine in eben dieses System einpflegen. Das geschieht bisher eher dürftig, wie ein Selbstversuch von MDR SACHSEN ergab.
Quelle: MDR
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Nachrichten | 04. Oktober 2021 | 10:00 Uhr