Eine ältere Person bekommt eine Impfung gegen Corona
Die Corona-Impfung hat in Sachsen zu vielen Meldungen von Verdachtsfällen von Nebenwirkungen geführt. SIKO-Chef Grünewald gibt aber Entwarnung. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / photothek

Corona-Impfung SIKO-Chef Grünewald: Kaum Impfschäden nach Corona-Impfung nachweisbar

11. Juli 2022, 14:14 Uhr

Etwa 800 gemeldete Verdachtsfälle zu Impfschäden nach der Corona-Impfung hat das sächsische Sozialministerium registriert. Im Gespräch mit MDR SACHSEN ordnet der Chef der sächsischen Impfkommission, Thomas Grünewald, die Zahl ein. Die Zahl der Verdachtsfälle ist laut Grünwald vergleichbar mit den Erfahrungen aus anderen Ländern und kein Grund zu Beunruhigung.

Laut sächsischem Sozialministerium gibt es seit Einführung der Corona-Impfung etwa 800 Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen nach der Impfung - die Hälfte davon schwer. Thomas Grünewald, Chef der Impfkommission des Freistaats (SIKO), sieht allerdings keinen Grund zur Beunruhigung. Man müsse die Verdachtsfälle von tatsächlichen und bestätigten Impfreaktionen- und Schäden abgrenzen, so Grünewald bei MDR SACHSEN.

Reaktionen des Immunsystems nach Impfung gegen Coronavirus

Die Impfkommission und die Landesuntersuchungsanstalt (LUA) gingen jedem Verdachtsfall nach, allerdings stellten sich die meisten Meldungen als normale Reaktionen des Imunsystems heraus oder hätte nichts mit der Impfung zu tun.

"Wir hatten zum Beispiel den Fall, dass eine Woche nach der Impfung bei einer Frau Brustkrebs diagnostiziert wurde. Da ist es relativ eindeutig, dass das nichts mit der Impfung zu tun haben kann - der Verdacht geht allerdings in die Statistik ein", so Grünewald.

Zahl der Verdachtsfälle "völlig normal"

Die Zahl von etwa 800 Fällen sei im weltweiten Vergleich völlig normal. "Das ist genau das, was wir in anderen Ländern auch sehen. In Australien zum Beispiel wissen wir, dass nach der zweiten Impfung circa 2,8 Prozent der Menschen mit Akutbeschwerden in die Notaufnahme oder zu einem Arzt gehen." Das sei nicht ungewöhnlich, denn: "Die Corona-Impfstoffe sind so konzipiert, dass sie eine Reaktion des Imunsystems hervorrufen."

Kein Zusammenhang zwischen Impfung und Todesfällen

Auch die gemeldeten 50 Todesfälle nach einer Corona-Impfung würden untersucht, so der Chef der Impfkommission. Gemeinsam mit der LUA habe man die Verstorbenen obduziert. Bislang sei allerdings bei keinem der Betroffenen ein Zusammenhang mit der Impfung nachweisbar gewesen. Die Fälle blieben aber in der Statistik.

MDR (bj)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Guten Morgen Sachsen | 11. Juli 2022 | 07:10 Uhr

Mehr aus Sachsen