Unterrichtsbeginn Impfangebote zum Schulstart in Sachsen - Warnung vor steigenden Infektionszahlen
Hauptinhalt
In Sachsen beginnt heute das neue Schuljahr. Der Freistaat will gezielt Impfangebote unterbreiten. Unterdessen warnt Ostbeauftragter Wanderwitz vor steigenden Infektionszahlen und führt in diesem Zusammenhang auch die hohe Zahl von Impfverweigerern im Osten an.
In Sachsen beginnt heute das neue Schuljahr. Laut Kultusminister Christian Piwarz (CDU) bleibt Präsenzunterricht das oberste Ziel. In der neuen Corona-Schutzverordnung für Schulen und Kitas ist vorgesehen, dass Unterricht unabhängig von Inzidenzen stattfinden soll. Eine landesweite Schulschließung ist demnach nicht vorgesehen. Piwarz versicherte, dass das Infektionsgeschehen an jeder einzelnen Schule täglich im Blick bleibt. Das Ministerium könne Schutzmaßnahmen wie einen zeitlich begrenzten Wechselunterricht oder eine temporäre Schulschließung anordnen, wenn lokale Ausbrüche stattfinden.
Ostbeauftragter Wanderwitz befürchtet steigende Infektionszahlen
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, blickt mit Sorge auf den Corona-Herbst in den ostdeutschen Bundesländern. "Wenn die Schulferien in allen fünf neuen Ländern zu Ende sind, werden die Infektionszahlen mit großer Sicherheit deutlich steigen", sagte der CDU-Politiker aus dem Landkreis Zwickau den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Einmal, weil das Virus gerade im Osten auf eine im Vergleich zum Westen hohe Zahl von Ungeimpften trifft. Aber auch deshalb, weil hier die Zahl derjenigen groß ist, die die Schutzmaßnahmen verweigern."
Er rechne damit, dass die Inzidenzen im Osten in wenigen Wochen höher sein werden als jetzt im Westen. "Ich fürchte, es wird dann kein Halten geben und wir werden ähnlich dramatische Verhältnisse haben wie im vergangenen Herbst."
Die Impfbereitschaft könnte sich dann wieder erhöhen, wenn sich die Lage deutlich verschlechtert und strengere Maßnahmen für Ungeimpfte kommen. Ein Faktor könnte auch das Ende der kostenlosen Tests sein.
Impfangebote an Schulen
Sachsen will unterdessen einen aktiven Beitrag an Schulen leisten, um die Pandemie einzudämmen und Impfangebote insbesondere auf dem Land anbieten. Das sächsische Kultus- und das sächsische Gesundheitsministerium hatten angekündigt, das Angebot richte sich nicht nur an alle Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren in den Landkreisen. Auch deren Eltern, das gesamte an diesen Schulen tätige pädagogische als auch nichtpädagogische Personal sowie sonstige Interessenten an den Schulen könnten sich impfen lassen. Die Aktion selbst soll ab 13. September starten. Bereits in dieser Woche erfolge eine anonyme Abfrage der Impfbereitschaft, hieß es. Wer in der Stadt wohnt, soll zunächst noch zu Impfzentren gehen und bekommt dafür auch unterrichtsfrei. Impfempfehlungen liegen für alle Personen ab zwölf Jahren vor - sofern keine individuellen gesundheitlichen Probleme dagegensprechen.
Skepsis bei Luftfiltern
Bei der Anschaffung von Luftreinigern für Schulen bleibt Sachsen unterdessen bislang zurückhaltend. Luftfilter seien nicht "das Allheilmittel, wie es gern einige hätten", glaubt Kultusminister Piwarz. Zudem warnte er vor Millionen-Investitionen, die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden könnten. "Wir haben immer gesagt, dass einfaches Lüften wesentlich effektiver ist als der Einsatz dieser Geräte." Kinder, Eltern und Lehrkräfte hatten dagegen wiederholt auf die sinkenden Zimmertemperturen insbesondere im Herbst und Winter hingewiesen, wenn regelmäßig die Fenster der Klassenzimmer geöffnet werden müssen.
Quelle: MDR/lam/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Nachrichten | 06. September 2021 | 06:00 Uhr