Kabinettsbeschluss Kampf gegen Corona: CO₂-Ampeln in allen Klassenräumen in Sachsen

19. Juli 2022, 20:24 Uhr

Sachsens Schulen haben Sommerferien-Pause, Corona ist für viele Kinder weit weg. Geht es nach der Landesregierung, könnten ab Herbst alle Klassenzimmer in allen Schulen mit CO₂-Ampeln ausgestattet werden. Die sollen beim regelmäßigen Lüften helfen und Corona-Infektionen mit verhindern helfen. Zehn Millionen Euro würde die Ausstattung kosten.

Alle Klassenzimmer in allen öffentlichen und freien Schulen in Sachsen sollen mit CO₂-Ampeln ausgestattet werden. Darauf hat sich am Dienstag die sächsische Regierung verständigt. Ziel der CO₂-Messungen sei, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler besser vor Corona-Ansteckungen und Atemwegsinfektionen zu schützen, indem regelmäßig und ausreichend gelüftet werde, hieß es.

Ampelfarben sollen Zeit zum Lüften signalisieren

Sachsen folgt damit einer Empfehlung des Expertenrates der Bundesregierung. Der hatte sich Anfang Juni dafür ausgesprochen, CO₂-Messungen in Klassenzimmern verpflichtend einzuführen. Die Ampeln zeigen den Zeitpunkt notwendiger Frischluftzufuhr an. CO₂-Ampeln könnten im Winter helfen, sowohl ein zu geringes als auch zu häufiges Lüften zu verhindern, hieß es vom Expertengremium des Bundes. Den Einsatz von Luftfiltern hatte der Expertenrat nicht empfohlen.

Zehn Millionen Euro für Anschaffung nötig

Um alle Klassenräume in allen Schulen Sachsens auszustatten, sind etwa 45.000 Lüftungsampeln notwendig. Das kostet laut Regierung rund zehn Millionen Euro. Das Land will die Kohlendioxidmessgeräte bezahlen, beschaffen und den Schulträgern zur Verfügung stellen. Allerdings muss vorher noch der Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtags zustimmen.

In Thüringen hatten mehrere Landkreise bereits solche Kohlendioxidmessgeräte für Schulen beschafft. Das sind die Erfahrungen aus Greiz.

MDR (kk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 19. Juli 2022 | 19:00 Uhr

Mehr aus Sachsen