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Sächsische Schweiz500 Mini-Tannen für den neuen Caspar-David-Friedrich-Wald

04. November 2024, 18:55 Uhr

Stundenlang hat der Maler Caspar David Friedrich Bäume und Pflanzen in der Sächsischen Schweiz gemalt. Jetzt soll zu seinen Ehren ein neuer Mischwald dort wachsen, wo das Malergenie einst seine Skizzenblöcke zückte. Direkt neben dem nach ihm benannten Wanderweg.

Zu Ehren des Malergenies Caspar David Friedrich soll ein neuer Mischwald dort wachsen, wo er einst seine Skizzenblöcke zückte. Die ersten 500 kleinen Weißtannen sind am Montagnachmittag neben dem Malerweg bei Hohenstein gepflanzt worden. Auf der Fläche standen einst Fichtenbäume, die der Borkenkäfer beschädigt hatte.

Mischwald mit sechs Baumarten geplant

Dafür nahmen auch Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) und Mitarbeitende der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) die Spaten in die Hände. Im künftigen Mischwald sollen neben Weißtannen auch Traubeneichen, Hainbuchen, Winterlinden, Flatterulmen und Eiben wachsen, informierte der Staatsbetrieb Sachsenforst zur Aktion.

Hintergrund zum Maler-Wald am Malerweg (zum Ausklappen)

Anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich haben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit der Stiftung Wald für Sachsen im August ein Wiederaufforstungsprojekt in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz gestartet.

Der Wald soll rund drei Hektar groß werden und am Rande des Nationalparks entstehen. Von bislang rund 5.000 Euro Spendengeldern wurden die ersten Setzlinge beschafft.

Diese Bäumchen kamen in eine Pflanzfläche am sogenannten Bärengarten der Stadt Hohnstein - direkt am Malerweg. An der Stelle stand früher ein Fichtenwald, der von Borkenkäfern zerstört worden war.

Von Caspar David Friedrichs berühmtem Bild "Der Wanderer über dem Nebelmeer" heißt es, es atme förmlich die Stimmung im Elbsandsteingebirge. Damit auch spätere Generationen dort Bäume sehen und im Wald atmen können, wird in der Region ein neuer Wald gepflanzt, der Friedrichs Namen trägt. Bildrechte: picture-alliance/ dpa/dpaweb | Folkwang-Museum/Elke Walfo

Romantisches Bedürfnis nach Baumpflanz-Aktion

Für den Kurator der Jubiläumsausstellung für Caspar David Friedrich in Dresden, Holger Birkholz, war die praktische Arbeit im Polenztal bei Hohenstein eine besondere Ehre - gerade im Jubiläumsjahr für Friedrich. "Wenn man die Romantik im Herzen hat, dann ist es einem ein Bedürfnis, einen Baum zu pflanzen." Und weiter: "Wir wissen von Friedrichs Zeichnungen, dass er sich lange Zeit genommen hat, um einen individuellen Baum zu zeichnen, dessen Charakter zu begreifen. Er hatte da eine große Liebe zur Natur. Er ist lange gewandert, manchmal wochenlang."

Vom Glück alter Tannen in der Sächsischen Schweiz

Zu Friedrichs Zeiten war die Weißtanne eine weit verbreitete Baumart in Sachsen, erklärte Uwe Bormeister vom Staatsbetrieb Sachsenforst. Doch dann sei sie fast ausgestorben. Nun werde sie rekultiviert, auch weil sie mit Klimaveränderungen gut zurecht komme. "Wir haben in ganz Sachsen noch 2.000 Alttannen. Davon stehen zum Glück mehr als die Hälfte in der Sächsischen Schweiz", fügte Bormeister an.

Denn diese Alttannen lieferten den Samen für das Weißtannen-Projekt bei Sachsenforst für den Waldumbau. Die Stiftung Wald will zudem bis 2027 vier Millionen Bäume im Freistaat pflanzen - für jede Sächsin und für jeden Sachsen einen.

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MDR (kk/P. Klieme)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 04. November 2024 | 19:00 Uhr